Antiretrovirale Therapie

Stillen trotz HIV-Infektion

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HIV-positive Frauen, die antiretrovirale Arzneimittel einnehmen, können ihre Babys stillen, ohne dass dabei das Virus auf das Kind übergeht. Das Übertragungsrisiko liege bei 1 Prozent, so die Studie von Wissenschaftlern der US-Universität Harvard. Die Ergebnisse sind im Fachmagazin „New England Journal of Medicine“ erschienen.

Für die Untersuchung wurden Frauen, die sich mit dem Immunschwächevirus infiziert hatten, bereits in der Schwangerschaft mit einer Kombination von HIV-Medikamenten behandelt. Die Therapie erfolgte von der 26. Schwangerschaftswoche an bis sechs Monate nach der Geburt des Kindes. Insgesamt haben 730 Frauen aus Botswana an der Untersuchung teilgenommen.

Alle Probandinnen erhielten die Wirkstoffe Zidovudin und Lamivudin plus weitere Medikamente. Dazu zählten Abacavir (Gruppe der Nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Inhibitoren, NRTI) oder Lopinavir plus Ritonavir (Gruppe der Proteaseinhibitoren) oder Nevirapin (Kontrollgruppe).

Von den 709 Säuglingen, die lebend geboren worden waren, wurde bei acht eine HIV-Erkrankung diagnostiziert. Sechs der Babys wurden bereits im Uterus infiziert, zwei erst nach der Geburt durch das Stillen. Auch die Kinder wurden medikamentös behandelt: Nach der Geburt erhielten sie eine Einmaldosis Nevirapin und vier Wochen lang Zidovudin.

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