Immunsuppressiva

Stelara: Neue Stärke, neue Indikation

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Berlin -

Das Immunsuppressivum Stelara (Ustekinumab) von Janssen Cilag war bislang zur Behandlung von Plaque Posriasis und Psoriatischer Arthritis indiziert. Im Dezember wird eine Infusionstherapie in der Stärke 130 mg für Patienten mit Morbus Crohn bereitstehen. Die Indikationserweiterung wurde bereits im September von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) positiv bewertet.

Ustekinumab ist ein humaner monoklonaler Antikörper mit immunsuppressiver und antientzündlicher Wirkung. Die Zytokine Interleukin 12 (IL-12) und Interleukin 23 (IL-23) werden durch Bindung an die Protein-Untereinheit P40 in ihrer Wirkung neutralisiert: P40 kann nicht mehr an das IL-12Rβ1-Rezeptorprotein binden, das an der Oberfläche der Immunzellen exprimiert wird. In der Folge kann IL-12 die natürlichen Killerzellen nicht mehr stimulieren. IL-23 wird an der Induktion der T-Helfer-Zellen gehindert und die proinflammatorische Wirkung gestoppt.

Zugelassen ist Stelara 130 mg zur Behandlung von mittelschwerem bis schwerem aktiven Morbus Crohn bei erwachsenen Patienten, die auf eine Therapie mit dem Anti-Tumor-Nekrose-Faktor-Alpha (TNF-α) nicht ansprachen oder nicht vertragen haben. Stelara ist das erste Biologikum in der Morbus-Crohn-Therapie und wird als Infusion über eine Stunde verabreicht. Die Dosierung richtet sich nach dem Körpergewicht: Zwei Ampullen sind bei bis zu 55 kg nötig, zwischen 55 und 85 kg werden drei Ampullen (390 mg) gebraucht. Über 85 kg müssen 520 mg Wirkstoff (vier Ampullen) als Erstgabe verabreicht werden. Die erste subkutane Dosis soll nach acht Wochen gespritzt werden.

Morbus Crohn ist eine chronische schubweise auftretende Entzündung des Verdauungstraktes und befällt größtenteils den Darm. Ein Schub kennzeichnet die akute Phase der Erkrankung und kann zu jeder Zeit auftreten und unterschiedlich lange andauern. Symptome können Bauchgrummeln, Durchfälle oder Krämpfe sein. In der akuten Phase werden Corticoide, Immunsuppressiva und Aminosalicylate eingesetzt. Ursachen für die unheilbare Erkrankung können genetische Disposition, ungesunde Lebensumstände wie Rauchen und Umwelteinflüsse sein.

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