Typ-2-Diabetes

Steglujan: Neues orales Antidiabetikum

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Berlin -

Kombinationspräparat gegen Diabetes Typ-2: MSD Sharp & Dohme hat mit Steglujan ein neues orales Antidiabetikum auf dem Markt. Enthalten sind die Wirkstoffe Ertugliflozin und Sitagliptin.

Steglujan ist indiziert zur Behandlung von erwachsenen Typ-2-Diabetikern und wird zusätzlich zu Diät und Bewegung eingenommen, wenn der Blutzucker durch Metformin und/oder Sulfonylharnstoffe oder einem der in Steglujan enthaltenen Einzelwirkstoffe nicht ausreichend gesenkt wurde. Patienten, die bereits Ertugliflozin und Sitagliptin als Monopräparate einnehmen, können ebenfalls mit Steglujan behandelt werden.

Das Arzneimittel ist in den Stärken 5/100 mg sowie 15/100 mg zu 28 Filmtabletten im Handel. Die Einnahme sollte einmal täglich erfolgen. Die Tabletten sollen am Morgen unabhängig von den Mahlzeiten verabreicht werden. Patienten mit Schluckbeschwerden können die Tabletten zerteilen oder zermahlen. Wird eine Einnahme vergessen, soll diese nachgeholt werden, sobald der Patient den Fehler bemerkt.

Zu Therapiebeginn beträgt die empfohlene Dosis 5/100 mg und kann bei Bedarf und entsprechender Verträglichkeit auf 15/100 mg einmal täglich gesteigert werden. Patienten, die bereits zuvor mit Ertugliflozin behandelt wurden, sollen die eingestellte Dosis beibehalten. Werden insulinpflichtige Diabetiker oder Patienten, die mit einem Insulin-Sekretagogum behandelt werden, auf Steglujan eingestellt, kann es erforderlich sein, die Dosis von Insulin beziehungsweise Insulin-Sekretagogum zu verringern. So könne das Risiko einer Hypoglykämie vermindert werden.

Sitagliptin ist ein Inhibitor der Dipeptidylpeptidase 4 (DPP-4), die für den Abbau des Hormons Glucagon-like Peptid 1 (GLP-1) verantwortlich ist. Eine Hemmung der DPP-4 reduziert die Spaltung und Inaktivierung des Inkretinhormons, was in der Folge die Freisetzung von Glucagon hemmt und zu einer Senkung des Blutzuckerspiegels führt.

Ertugliflozin hemmt den Natrium-Glukose Co-Transporter-2 (SGLT2), ein Protein in der Niere. SGLT2-Inhibitoren reduzieren die Glukose-Reabsorption, was zur Ausscheidung über den Urin führt.

Die häufigsten Nebenwirkungen dieser Blutzuckersenker sind vulvovaginale mykotische Infektionen und andere weibliche Genitalmykosen. Bei der Kombination mit Metformin können zusätzlich Störungen des Magen-Darm-Trakts auftreten. Dazu gehören beispielsweise Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen sowie Appetitlosigkeit. Schwere Ketoazidosen sind selten.

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