Um ihr Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle zu senken, sollten alle Personen ab 55 Jahren nach der Empfehlung eines britischen Wissenschaftlers Statine und Blutdrucksenker präventiv einnehmen. Ab einem bestimmten Alter könnte nahezu jeder Mensch von einer Senkung des Cholesterinspiegels und des Blutdrucks profitieren, egal wie die Ausgangswerte seien, so die These von Professor Dr. Nicholas Wald von Wolfson Institute of Preventive Medicine.

Wald und Kollegen hatten in einer zehnjährigen Studie den Einfluss verschiedener Risikofaktoren auf die Entstehung kardiovaskulärer Erkrankungen untersucht. Für eine Population von 500.000 Menschen im Alter von 0 bis 89 Jahren hatten sie für jeden Teilnehmer das Risiko berechnet, in den nächsten zehn Jahren einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. In die Berechnung flossen entweder nur das Alter oder auch weitere Risikofaktoren wie Hypertonie und erhöhte Cholesterinwerte mit ein.

Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass bei Patienten ab 55 Jahren das Alter der entscheidende Einflussfaktor für kardiovaskuläre Ereignisse ist. Die Rate der richtig vorhergesagten Vorfälle war gleich hoch - egal, ob neben dem Alter noch weitere Parameter berücksichtigt worden waren.

Wald plädiert deshalb dafür, dass künftig das Alter über die Verordnung von Statinen und Blutdrucksenkern entscheiden soll. Dadurch könnten auch Bluttests und medizinische Untersuchungen gespart werden. Bedenken wegen einer möglichen unnötigen Einnahme hat Wald nicht. Die Vorteile würden überwiegen.