Die regelmäßige Einnahme von Statinen kann bei Patienten, die an einer Lungenentzündung erkranken, offenbar die Überlebenschancen steigern. Dies geht aus einer Studie dänischer Wissenschaftler hervor. Vor allem Patienten über 80 Jahren und Erkrankte, die gleichzeitig an einer Bakteriämie litten, konnten in der Untersuchung von der Statineinnahme profitieren. Die Forscher führen den positiven Effekt auf die gerinnungshemmende, antientzündliche und immunmodulierende Wirkung der Cholesterinsenker zurück.
Das Team um Professor Dr. Reimar W. Thomson von der Universität Aarhus wertete die Daten von 29.900 Patienten aus, die zwischen 1997 und 2004 mit einer Lungenentzündung ins Krankenhaus eingewiesen wurden. Knapp 5 Prozent von ihnen nahmen zu diesem Zeitpunkt Statine ein. Die Mortalität unter den Cholesterinpatienten war deutlich geringer: 90 Tage nach der Pneumonie-Diagnose waren 16,8 Prozent der Statin-Nutzer verstorben; in der Gruppe der Patienten, die nicht mit einem HMG-CoA-Reduktase-Hemmer therapiert wurden, überlebten 22,4 Prozent die Erkrankung nicht.
Die Daten stützten die Vermutung, dass Statine die Prognose nach schweren Infektionen verbessern können, schreiben die Autoren. Bevor sich daraus jedoch eine Empfehlung für die klinische Praxis ableiten lasse, müssten die Ergebnisse der Anwendungsbeobachtung in randomisierten Studien bestätigt werden.
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