Statine könnten womöglich irgendwann in der Krebstherapie eingesetzt werden. Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) haben die Wirkung der Lipidsenker auf die Bildung von Metastasen untersucht. Demnach hemmen die HMG-CoA-Inhibitoren das Wachstum von Lymphgefäßen. Die Ergebnisse wurden in der US-Fachzeitschrift „PNAS“ veröffentlicht.
Die Forscher hatten mehr als 1000 Substanzen mit einem Zellkultursystem gescreent. Bei 30 Wirkstoffen konnte gezeigt werden, dass das Wachstum der Gefäße gehemmt ist – auch bei Statinen. Bei diesen Wirkstoffen bildete sich weniger Lymphgewebe aus. Die Ergebnisse wurden im Mausversuch bestätigt.
Den Wissenschaftlern zufolge wäre denkbar, dass Patienten mit einem erhöhten Krebsrisiko künftig prophylaktisch mit Statinen behandelt werden könnten.
Das Lymphsystem spiele eine große Rolle bei der Bildung und Verteilung von Metastasen: Einige Tumore sezernieren demnach Stoffe, die die Bildung von Lymphgefäßen fördern. Werden die Versorgungswege abgeschnitten, können auch Metastasen nicht mehr im Körper verteilt werden. Außerdem spielt das Lymphsystem den Forschern zufolge bei der Abstoßung von Organtransplantaten eine Rolle. Auch hier wäre ein Einsatz von Statinen denkbar.
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