Biomedizin

Stammzellen rückprogrammiert dpa/APOTHEKE ADHOC, 03.07.2009 11:07 Uhr

Münster - 

Keimbahn-Stammzellen von Mäusen können sich offenbar unter guten Wachstumsbedingungen ganz von selbst in pluripotente Stammzellen entwickeln. Dies entdeckten Wissenschaftler um Professor Dr. Hans Schöler vom Max-Planck-Institut (MPI) für molekulare Biomedizin. Die Hoden-Zellen hätten dafür lediglich „viel Platz in der Kulturschale und genügend Zeit“ gebraucht, schreiben die Forscher in der Fachzeitschrift „Cell Stem Cell“.

Keimbahn-Stammzellen können im Hoden nur immer wieder neue Spermien bilden. Aus den rückprogrammierten Zellen züchteten die Forscher nun unter anderem Herz- und Nervenzellen.

Der nun entdeckte selbstständige Neustart der Keimbahn-Stammzellen sei ein erster Schritt auf dem Weg, auch Körperzellen ohne größere Eingriffe in eine Art embryonale Stammzelle zurückzuverwandeln. Bislang war zur Rückprogrammierung von Körperzellen das Einschleusen von Genen notwendig gewesen.

Mit Blick auf einen späteren Einsatz der Zellen zu medizinischen Therapiezwecken sei der nächste Schritt, auf diese Art und Weise auch menschliche Zellen zu reprogrammieren, sagte Schöler. „Körperzellen von reprogrammierten Keimbahn-Stammzellen von Menschen abzuleiten ist deswegen so interessant, weil sie fast keine Erbgutschäden tragen.“