Stammzellforschung

Stammzellen aus Fettgewebe dpa, 08.09.2009 10:47 Uhr

Washington - 

Die Fettpolster des Menschen könnten künftig stärker in den Fokus der Stammzellforschung rücken. Wissenschaftler der Stanford-Universität in Palo Alto (Kalifornien) haben herausgefunden, dass sich Fettzellen aus dem Bauchspeck leichter und erfolgreicher zu sogenannten induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS-Zellen) verarbeiten lassen als die bisher meist benutzten Hautzellen (Fibroblasten). Die Ergebnisse sind in den „Proceedings“ der US-Akademie der Wissenschaften („PNAS“) veröffentlicht.

Hautzellen müssen im Labor erst drei oder mehr Wochen vorbehandelt werden, bevor sie iPS-Zellen werden können, erläutern die Autoren. Fettzellen dagegen lassen sich sofort umwandeln. Sie können von ihrem embryonalen Zustand in Knochen-, Muskel- und Fettzellen umprogrammiert werden. Dagegen reagierten Hautzellen schlechter auf die Reprogrammierung durch die verwendeten Gene.

Für ihre Untersuchung hatten die Forscher Fettzellen von vier Probanden im Alter von 45 bis 60 Jahren abgesaugt. Anschließend schleusten sie vier Gene in die Fettzellen ein, um sie in einen embryonalen Zustand zurückzuversetzen.

Mediziner hoffen, mit Hilfe von iPS-Zellen in Zukunft verschiedene Krankheiten behandeln zu können. So könnten die Zellen als Ersatz für verschlissenes Gewebe heranwachsen und damit die Grundlage für eine maßgeschneiderte Therapie sein. Solche Alleskönner-Zellen haben das gleiche genetische Material wie der Patient selbst - sie werden daher nicht abgestoßen.