Hirnschäden

Stammzellen als Diagnostika dpa, 14.12.2009 18:55 Uhr

Düsseldorf - 

Düsseldorfer Wissenschaftler haben spezielle Stammzell-Chips zur Diagnose von Hirnschäden entwickelt. Bei dem Verfahren wird Hirnwasser mit Nervenzellen in Verbindung gebracht, die aus embryonalen Mäuse-Stammzellen gewonnen wurden, erklärte eine Sprecherin der Düsseldorfer Universitätsklinik. Das Verfahren wurde im Fachblatt „Annals of Neurology“ vorgestellt.

Bei Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma sei die Aktivität der Nervenzell-Netzwerke auf dem bio-elektronischen Chip deutlich anders als beim Hirnwasser Gesunder, erläutern die Wissenschaftler. Das auf dem Computerbildschirm sonst sichtbare elektrische Bewegungsmuster gesunder Nervenzellen fehle. Die Unterscheidung ergebe sich aus der unterschiedlichen Konzentration und Zusammensetzung der Aminosäuren im Hirnwasser, das Rückenmark und Gehirn wie eine flüssige Schutzhülle umgibt.

Bei der in Kürze geplanten Anwendung des Verfahrens beim Menschen könnte das notwendige Nervenmaterial aus umprogrammierten menschlichen Hautzellen gewonnen werden. Damit entfalle die ethisch problematische Verwendung embryonaler menschlicher Stammzellen. Unproblematisch sei das neue Diagnoseverfahren auch deswegen, weil der Diagnose-Chip ausschließlich außerhalb des Körpers und damit als Labormethode angewandt werde.

Da menschliche Nervenzellen und menschliches Hirnwasser besser zusammenpassen, sei bei der Übertragung dieser bisher nur mit Mäusezellen erprobten Diagnose-Methode auf den Menschen mit noch präziseren Ergebnissen zu rechnen, vermuten die Forscher.