Gesunde Frauen können während einer Schwangerschaft beruhigt Sport treiben. Denn dem ungeborenen Kind schadet die körperliche Anstrengung der Mutter nicht. Zu diesem Ergebnis kommen US-Wissenschaftler der John Hopkins Universität in einer Studie.
Demnach ändert sich das Blutflussverhalten in der Nabelschnur bei einer mittleren Belastung von 40 bis 59 Prozent des maximalen Pulsschlags nicht. Auch bei Frauen, die sonst keinen Sport treiben, kam es im Verlauf der Studie nicht zu Störungen in der Sauerstoffversorgung des Fetus.
Intensives Laufraining von 30 Minuten mit einem Anstieg des Pulsschlags auf 60 bis 84 Prozent des Maximalwerts führte hingegen zu einem leichten Abfall der Blutflusswerte in der Nabelschnur. Nach kurzer Zeit normalisierten sich die Werte wieder. Es habe zu keiner Zeit eine Gefahr für das Kind bestanden, so die Studienautoren.
Oft werde befürchtet, dass das Ungeborene nicht genügend Sauerstoff erhalte, wenn die sportliche Aktivität bei der Mutter den Bedarf ansteigen lasse, sagt Professor Dr. Annegret Geipel, Leiterin der Abteilung Pränatale Medizin der Universitätsklinik Bonn.
Geipel betont, dass nur gesunde Frauen mit normalem Schwangerschaftsverlauf sorglos Sport treiben könnten. Bei Mehrlingsschwangerschaften, vorausgegangenen Frühgeburten, einer Gebärmutterhalsschwäche oder anderen Schwangerschaftsstörungen müsse zunächst der Gynäkologe konsultiert werden.
Für die Studie hatten die Forscher den Blutfluss in der Nabelschnur von 45 ungeborenen Kindern mittels Doppler-Ultraschall untersucht, nachdem die Schwangeren 30 Minuten lang auf dem Laufband trainiert hatten. Alle Studien-Teilnehmerinnen waren gesund, schlank, rauchten nicht und befanden sich zwischen der 28. und 32. Schwangerschaftswoche. Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachjournal „American Journal of Obstetrics & Gynecology“ veröffentlicht.
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