Arzneimitteltransport

Spermien als Wirkstoff-Transporter

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Dresden/Berlin -

Dr. Veronika Magdanz meint, dass sich Spermien auch als Mikroroboter einsetzen lassen, um Diagnostika oder Therapeutika beispielsweise zu Tumoren zu bringen. Im Versuch sei das schon gelungen, aber bisher nur in der Petrischale „und in kleinem Maßstab“, sagte die Biotechnologin aus Dresden. Als Postdoktorandin an der Professur für Angewandte Zoologie der TU forscht sie über „Biohybride Sperma-beförderte Mikroschwimmer als Diagnosewerkzeuge“.

„Wir haben das Krebsmedikament mit einem spermagetriebenen Roboter erfolgreich zum Tumor gebracht“, sagte Magdanz. Spermien könnten sich sehr schnell fortbewegen und auch Mikropartikel oder Mikroröhrchen transportieren. Dafür erhielten sie Hüllen aus intelligentem Material. „Wir programmieren die Materialien auf bestimmte Bedingungen, die in der untersuchten Region –beispielsweise dem Uterus – normal wären.“ Reagierten sie ungewöhnlich, sei das eine Auffälligkeit, die zu einer Diagnose beitragen könne.

Die Visualisierung sei zudem ein Problem: „Mal angenommen, ich kann ferngesteuerte Spermien in den Körper einbringen. Dann habe ich immer noch keine Technologie, um sie sichtbar zu machen und zu verfolgen, wir sind also abhängig von anderen technologischen Fortschritten“, so die Forscherin. Außerdem könnten die Mikroöhrchen so umfunktioniert werden, dass die Samenzellen nicht vom Immunsystem attackiert würden.

Langfristig könnten die Mikroschwimmer auch als „Helfer“ zur Befruchtung oder Zellmanipulation dienen. Für einen Einsatz seien neben der Erforschung in realen Organismen vor allem in medizinischer Hinsicht noch langwierige Testverfahren nötig. „Wir stehen vor großen Herausforderungen“, sagte Magdanz.

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