Sotalol-Carinopharm gemischt mit Orfiril in einer Packung Alexandra Negt, 09.03.2020 13:06 Uhr
Die Arzneimittelkomission bittet aktuell alle Apotheken und Großhändler um die Überprüfung der Warenbestände von Sotalol-Carinopharm. Aufgrund einer gemeldeten Durchmischung einer Sotalol-Packung mit Orfiril-Ampullen, muss das betroffene Arzneimittel flächendeckend sofort gesperrt und vom Verkauf ausgeschlossen werden. Bei den Präparaten handelt es sich um komplett unterschiedliche Wirkstoffe – eine Fehlbehandlung könnte zu schweren unerwünschten Arzneimittelwirkungen führen.
Sotalol-Carinopharm 40 mg/4 ml Injektionslösung,5 Ampullen, PZN: 14371119
Betroffene Chargen: 015333
Carinopharm informiert über eine Präparateuntermischung, diese wurde in einer Krankenhausapotheke festgestellt. In einer Packung Sotalol-Carinopharm mit intaktem Erstöffnungsschutz wurden Ampullen des Arzneimittels Orfiril 100 mg/ml Injektionslösung der Firma Desitin Arzneimittel GmbH gefunden. Die betroffene Charge wurde seit dem 11. April 2019 ausgeliefert.
Apotheken und Großhändler werden um sofortige Überprüfung der Warenbestände gebeten. Die betroffene Charge sollte direkt gesperrt und vom Verkauf ausgeschlossen werden. Belieferte Institutionen, wie beispielsweise Krankenhäuser sollten schnellstmöglich informiert werden um eine eventuelle Fehlbehandlung zu vermeiden. Die Ursache, die zu der Durchmischung geführt haben könnte, ist aktuell nicht bekannt.
Sotalol gehört zur Wirkstoffgruppe der Betablocker und wird bei Herzrhythmusstörungen eingesetzt. Der Wirkmechanismus beruht auf der Schließung von Kaliumkanälen, Sotalol stellt somit ein Antiarrhythmikum der Klasse III dar. Intravenös wird der Wirkstoff im klinischen Bereich unter anderem bei schwerwiegenden Herzrhythmusstörungen mit beschleunigter Herzschlagfolge angewendet. Orfiril-Injektionslösung enthält Natriumvalproat und wird zur Behandlung von epileptischen Anfällen eingesetzt. Explizit ist das Arzneimittel bei generalisierten Anfällen in Form von Absencen, myoklonischen Anfällen und tonisch-klonischen Anfällen, sowie fokalen und sekundär generalisierten Anfällen indiziert.
Bei offenen Fragen können sich Apotheken telefonisch unter 05068 933330 oder per E-Mail an [email protected] an Carinopharm wenden.