Somatropin lässt Muskeln explodieren

Australische Wissenschaftler haben erstmals den Nachweis erbracht, dass die Einnahme von Somatropin leistungssteigernde Wirkung hat. Allerdings seien die physischen Verbesserungen eher mäßig und allein im Sprint gewinnbringend, so die Forscher des Garvan Institute in Sydney.

Die Einnahme des Wachstumshormons (HGH) führt laut der Untersuchung, an der sich rund 100 Freizeitsportler beteiligten, zu keiner Erhöhung von Kraft und Ausdauer, sondern nur zur Explosivität der Muskulatur. Im Sprint wurde beispielsweise eine Steigerung der Leistung um 4 bis 5 Prozent gemessen. Die Wissenschaftler vermuten, dass im 100-Meter-Sprint der Leichtathleten in einem Zeitrahmen von 10 Sekunden HGH-Doping die Schnelligkeit um eine halbe Sekunde verbessern könnte. Dieser minimale Zeitvorteil teile die Gewinner von den Platzierten, so die Forscher.

Die verbotenen Einnahme von HGH ist seit 2004 nachweisbar, wird aber noch nicht als Regeltest verwendet. Im Februar ist jedoch erstmals ein britischer Rugby-Spieler des Somatropin-Dopings überführt und daraufhin gesperrt worden. Für die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), die die Untersuchung mitfinanziert, sind die Ergebnisse nicht überraschend. Sie würde die Skeptiker aber widerlegen, die HGH nicht für leistungssteigernd halten.

Somatropin wird in der Hirnanhangdrüse produziert und fördert das Knochenwachstum. Als Arzneimittel ist es zur Behandlung von Hormonmangelzuständen zugelassen.