Nach einem Monat haben die meisten ihre guten Neujahrsvorsätze schon wieder verworfen, auch viele Raucher:innen sind längst rückfällig geworden. Die App „Smoke Free“ soll das Aufhören erleichtern und wurde jüngst in das DiGA-Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) aufgenommen – Patient:innen wird dort unter anderem die Verantwortung für ein virtuelles Haustier übertragen.
Mit dem Rauchen aufzuhören ist ein häufig gefasster guter Vorsatz. Im Laufe eines Jahres probiert etwa jede:r Vierte der 19 Millionen Raucher:innen in Deutschland, aufzuhören. Erfolgreich sind dabei die Wenigsten, die Alternativen zum kalten Entzug hingegen riesig: von Apps über Nikotinersatzprodukte aus der Apotheke hin zur verschreibungspflichtigen Nikotinersatztherapie durch Arzt oder Ärztin.
Die App „Smoke Free“ ist ab sofort vorläufig für 12 Monate im DiGA-Verzeichnis des BfArM gelistet und entspricht der S3-Leitlinie zu Rauchen und Tabakabhängigkeit. Eine Verordnung durch Ärzt:innen und Psychotherapeut:innen ist möglich (PZN 18500476, Herstellerpreis laut DiGa-Verzeichnis: 249 Euro), sowohl die gesetzliche als auch die private Krankenversicherung übernimmt die Kosten. Indikationen für die Anwendung und Verordnung sind psychische Störungen oder Verhaltensstörungen durch Tabak.
Die Anwendung ist auf kognitive Verhaltenstherapie und Rückfallprävention ausgerichtet und kann sowohl monotherapeutisch als auch in Kombination mit Psychotherapie oder Nikotinersatztherapie angewendet werden.
Smoke Free bietet ein Dashboard mit einer Fortschrittsübersicht, auf dem zum Beispiel die rauchfreie Zeit und die Kostenersparnisse durch den Verzicht sekunden- und centgenau abgebildet werden. Eine zusätzliche Motivation bieten neben zu erreichenden Meilensteinen und Erfolgen auch die Gesundheitsindikatoren – die Absenkung von Risikofaktoren oder die Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit werden dargestellt. Die Anwender:innen können von einer Tagebuch-Option Gebrauch machen und tägliche Aufgaben bewältigen, um sich abzulenken, unter anderem steht die Pflege eines virtuellen Haustieres auf dem Programm.
Zusätzlich steht ein Chatbot zur Verfügung, dieser meldet sich im ersten Monat zweimal täglich, kann aber auch durch die Anwender:innen konsultiert werden. Für den Austausch mit anderen App-Nutzer:innen gibt es einen Community-Chat.
Tipp für den HV: Für Patient:innen ist es möglich, die App ohne Rezept im App-Store herunterzuladen und kostenlos auszuprobieren: Das Basismodell bleibt generell kostenlos, die vollumfängliche Version wird nach einer einwöchigen Testphase kostenpflichtig.
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