Hexal und 1A Pharma informieren über das Risiko des Verblassens der Dosierskala auf der Applikationsspritze von Oxcarbazepin 60 mg/ml Suspension zum Einnehmen. Das Problem könne bei der Reinigung der Spritze aufkommen. Der Hersteller macht über die richtige Reinigung aufmerksam.
Für die genaue und patientenindividuelle Dosierung liegt der Oxcarbazepin-Suspension eine Applikationsspritze zu zehn Milliliter bei. Informationen aus Apotheken zufolge könne die Skala bei der Reinigung verblassen. Patienten sollten auf die Reinigung der Spritze mit feuchten Tüchern und stärkerem Reiben verzichten. Gemäß der Produktinformation soll die Außenseite der Applikationshilfe nach Gebrauch lediglich mit einem trockenen und sauberen Tuch abgewischt werden.
Sollte es dennoch zu einem Verblassen der Skalierung kommen und eine exakte Dosierung der Suspension nicht mehr gegeben sein, soll diese durch eine andere geeignete Spritze ausgetauscht werden. Dazu ist der Hersteller zu kontaktieren. Im Zuge der Erhöhung der Anwendungssicherheit wird künftig den Arzneimitteln eine Applikationsspritze mit höherer Abriebfestigkeit der Skalierung beiliegen. Dies gilt für die zukünftigen Chargen.
Die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) hat seit 2015 insgesamt sechs Meldungen zum Verblassen der Skalierung aus Apotheken erhalten. Für zwei Fälle ist bekannt, dass die Spritzen unter klarem Wasser gereinigt wurden. Den Fällen ist gemein, dass ein exaktes Abmessen des Arzneimittels nicht mehr möglich war. Drei Apotheken hätten versucht, die Spritzen durch handelsübliche Applikationsspritzen auszutauschen. Allerdings passten diese nicht in jedem Fall auf den Adapter.
Oxcarbazepin ist ein Antiepileptikum das zur Behandlung von fokalen Anfällen mit oder ohne sekundär generalisierten tonisch-klonischen Anfällen eingesetzt wird. Der Wirkstoff eignet sich sowohl zur Mono- als auch Kombinationstherapie von Erwachsenen und Kindern. Die Wirkung ist hauptsächlich auf den aktiven Metaboliten zurückzuführen. Vermutet wird eine Blockade spannungsabhängiger Natrium-Kanäle, was eine Stabilisierung übererregter Nervenbahnen zur Folge hat. Außerdem werden repetitiv neuronale Entladungen gehemmt und die Ausbreitung synaptischer Impulse vermindert. Zusätzlich können die erhöhte Kaliumpermeabilität und die Modulation spannungsaktivierender Calciumkanäle zur antikonvulsiven Wirkung beitragen
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