Ursprünglich als Antidepressivum entwickelt, soll der Wirkstoff Flibanserin nun bei Frauen mit Libidostörungen angewendet werden. In den Medien wird die Substanz bereits als „Viagra für Frauen“ bezeichnet. Der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim testet Flibanserin derzeit in klinischen Studien der Phase III.
Nach Angaben des Herstellers besserten sich in den Studien die befriedigenden Sexualerlebnisse von 2,8 pro Monat auf 4,5 unter Flibanserin und auf 3,7 unter Placebo. Statistisch signifikant waren den Angaben zufolge auch die Unterschiede im Sexualverlangen, die mittels eines elektronischen Tagebuches erfasst worden waren. Für die Studie hatten rund 1400 prämenopausale Frauen entweder 100 Milligramm des Wirkstoffs oder Placebo über 24 Wochen eingenommen.
Unerwünschte Ereignisse sind Boehringer zufolge in den ersten zwei Wochen der Behandlung aufgetreten. Zu den milden bis moderaten Symptomen zählten Schwindel, Übelkeit, Müdigkeit und Schlaflosigkeit. Der Wirkstoff Flibanserin wirkt agonistisch am 5-HT1A- und antagonistisch am 5-HT2A-Serotoninrezeptor sowie partiell agonistisch am D4-Dopaminrezeptor.
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