Influenzaviren

Senföle hemmen H1N1

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Influenzaviren sind schwer zu bekämpfen, da sie schnell mutieren und Resistenzen bilden. Nun haben Forscher der Universität Gießen herausgefunden, dass Senföle die Vermehrung von H1N1-Viren um nahezu 100 Prozent hemmen können.

Die eingesetzten Isothiocyanate stammen aus Kapuzinerkresse (Benzylisothiocyanat) und Meerrettichwurzel (2-Phenylethylisothiocyanat und Allylisothiocyanat). Die Forscher hatten zuerst in einer Zellkultur von humanen alveolaren Lungenepithelzellen die Menge des Senfölgemischs bestimmt, welche keinen toxischen Effekt auf die Zellen ausübt. Dann wurde der Effekt des Gemischs auf die Vermehrung von H1N1 untersucht.

Dabei entsprach das Mischungsverhältnis dem in Angocin Anti-Infekt N. Das Produkt des Herstellers Repha ist bislang zur Besserung der Beschwerden bei akuten entzündlichen Erkrankungen der Bronchien und Nebenhöhlen und der ableitenden Harnwege zugelassen.

 

 

Durch die kombinierte Gabe habe die Vermehrung der Influenzaviren in menschlichen Lungenzellkulturen gehemmt werden können. Die antivirale Wirkung lag um den Faktor 10 hoch 5 mal höher als bei der singulären Nutzung der Isothiocyanate.

„Damit haben wir Hinweise darauf, dass das Senfölgemisch möglicherweise eine zusätzliche phytotherapeutische Option bei viralen Atemwegsinfektionen darstellen könnte“, sagt Studienleiter Professor Dr. Stephan Pleschka.

In früheren Untersuchungen hatte das Forscherteam für die drei einzelnen Isothiocyanate bereits eine hemmende Wirkung auf H1N1 von jeweils 90 Prozent festgestellt. In einer weiteren Studie mit Rhinoviren wollen die Wissenschaftler testen, ob die Ergebnisse auch auf andere atemwegsrelevante Viren übertragbar sind.

 

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