Der Hype um Ozempic und Wegovy (Semaglutid, Novo Nordisk) ist ungebrochen. Die „Abnehmspritzen“ bergen jedoch ein Risiko. Im Falle einer Überdosierung mit Semaglutid gibt es kein Gegenmittel.
Werden Ozempic und Wegovy falsch angewendet, sind unerwünschte Wirkungen möglich. Folgen einer Überdosierung von Semaglutid können Übelkeit, Magen-Darm-Probleme und Hypoglykämie sein. Unabhängig davon ob, die die verabreichte Dosis unbeabsichtigt oder beabsichtigt überschritten wurde.
In Australien wurden Berichten zufolge allein in diesem Jahr beim Giftinformationszentrum in New South Wales rund 120 Anrufe im Zusammenhang mit der Anwendung von Ozempic verzeichnet. Der Großteil davon betraf eine Fehldosierung. Konkret hatten die Anwender:innen das Arzneimittel zur Gewichtsabnahme genutzt und dabei oftmals falsch dosiert, weil sie beispielsweise den gesamten Inhalt des Pens auf einmal angewendet hatten, anstatt ihn auf mehrere Dosen aufzuteilen.
Auch in den USA wurde bereits von Überdosierungen berichtet, vor allem wenn entsprechende Semaglutid-haltige Präparate in der Rezeptur hergestellt und als Spritze anstelle des Fertigpens verabreicht werden. Um Fehl- beziehungsweise Überdosierungen zu vermeiden, sollten Ärzt:innen und Apotheken Patient:innen mit Hinweisen zur korrekten Dosierung versorgen.
In der Fachinfo zu Ozempic ist ein Hinweis zu finden, dass Überdosierungen von bis zu 4 mg sowohl in einer einzelnen Dosis als auch in einer Woche in klinischen Studien beobachtet wurden. Diese gingen meist mit Übelkeit einher, wobei sich alle betroffenen Patient:innen vollständig erholten. Ein spezifisches Gegenmittel bei einer Überdosierung von Semaglutid gibt es laut Fachinfo nicht. Stattdessen sei eine „angemessene unterstützende Behandlung entsprechend den klinischen Zeichen und Symptomen des Patienten einzuleiten“, heißt es. Zudem könne es notwendig sein, Patient:innen über einen längeren Zeitraum zu beobachten und zu behandeln, weil der Wirkstoff eine Halbwertszeit von rund einer Woche habe.
Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA hat im September einen Warnhinweis zum Auftreten von Darmverschlüssen als mögliche Nebenwirkung von Ozempic aufgenommen. Forschende der Universität von British Columbia in Vancouver haben herausgefunden, dass bei Patient:innen, die in der Indikation Gewichtsreduktion mit Semaglutid oder Liraglutid behandelt wurden, mitunter schwere Magen-Darm-Probleme wie eine akute Pankreatitis, Gastroparese und/oder Darmverschluss auftraten.
Semaglutid ist ein GLP-1-Analogon und wirkt selektiv als GLP-1-Rezeptoragonist – bindet der Wirkstoff an den Rezeptor, wird dieser aktiviert. Die Folgen:
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