Psychosomatik

Schwermut macht krank APOTHEKE ADHOC, 03.09.2012 14:46 Uhr

Berlin - 

Psychische Probleme sind für die Gesundheit schädlicher als bislang angenommen. Einer britischen Studie zufolge steigt das Sterberisiko selbst durch mäßige psychische Leiden um 20 Prozent. Vor allem die Gefahr, aufgrund seelischer Probleme an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben, wächst.

Dauern Angst, Unzufriedenheit oder Schwermut länger an, schlagen sie auf das Herz-Kreislaufsystem. Den Forschern zufolge kann sich seelischer Stress direkt auf die Herztätigkeit auswirken. Bei scheinbar gesunden Patienten könne dadurch ein Infarkt begünstigt werden. Das Sterberisiko liegt hier bei 29 Prozent.

Die Wahrscheinlichkeit, als ansonsten gesunder Mensch wegen seelischer Probleme an Krebs zu sterben, wird dagegen nicht beeinflusst. Dagegen steigt das Sterberisiko bei Patienten, die bereits Krebs haben und stark gestresst sind, um 41 Prozent. Eine psychische Belastung stimuliere die Bildung entzündungsfördernder Stoffe wie C-reaktivem Protein, Interleukin-6 oder Tumornekrosefaktor-alpha, so die Wissenschaftler.

Für die Untersuchung hatten die Forscher des Murray Royal Hospitals in Perth zehn Studien mit mehr als 68.000 Teilnehmern ab 35 Jahren analysiert. Dabei waren alle Personen untersucht worden, die zu Beginn der jeweiligen Studie weitgehend gesund waren. Innerhalb von acht Jahren starben etwa 8400 Studienteilnehmer. Bei der Analyse wurden Begleiterkrankungen, Alter, Geschlecht, Alkohol- und Tabakgenuss berücksichtigt. In einer früheren Untersuchung konnten Forscher bereits zeigen, dass akuter Stress die Methylierung der Erbsubstanz und damit die Aktivität von Genen beeinflusst.