Schwabe verteidigt Prostagutt APOTHEKE ADHOC, 11.10.2011 09:54 Uhr
Der Phytokonzern Dr. Willmar Schwabe bemüht sich, Kritik an Präparaten mit Extrakten aus Sägepalmen-Früchten zur Behandlung von Prostata-Beschwerden zu entkräften. Wissenschaftler hatten im Fachmagazin Jama (Journal of the American Medical Association) eine Studie veröffentlicht, nach der Präparate mit Sabalfrucht-Extrakt bei der Behandlung der Symptome nicht besser abschneiden als Placebo.
Für die Studie erhielten 369 Männer über 45 Jahren mit benigner Prostatahyperplasie zunächst zweimal, später dreimal täglich 320 Milligramm Sägepalmenfrüchte-Extrakt. Die Dosis wurde nach 24 beziehungsweise 48 Wochen gesteigert. Den Autoren um Professor Dr. Michael J. Barry vom Massachusetts General Hospital zufolge verringerte auch die höhere Dosis die Symptome nicht stärker als die Placebo.
Schwabe betont, die Ergebnisse seien nicht auf Prostagutt forte übertragbar, das Extrakte aus Sägeplamenfrüchten und Brennesselwurzel enthält. Die Forscher hätten einen in Deutschland kaum noch gebräuchlichen Extrakt verwendet, zudem seien die Studienteilnehmer nicht für Männer mit einer vergrößerten Prostata repräsentativ, so Schwabe.
Je nach Herstellungsverfahren sei die Wirksamkeit der Sägepalmenfrüchte-Extrakte stark unterschiedlich, betont der Hersteller und führt eine Studie an, nach der sich die Wirkung verschiedener Produkte auf das für Prostatabeschwerden wichtige Enzym 5α-Reduktase um bis zu 230-fach unterschieden. Auch die US-Forscher hätten auf die fehlende Übertragbarkeit der Studienergebnisse hingewiesen.
Prostagutt forte ist nach Angaben des Marktforschungsunternehmens IMS führend unter den Präparaten mit Sägepalmenextrakt, auf Platz 2 und 3 folgen Granufink Prosta (Kürbissamenpulver und -öl, Sägepalmenfrüchte-Extrakt) von GlaxoSmithKline und Prostagutt Mono beziehungsweise Uno von Schwabe.