Häufig nimmt die Flüssigkeitsaufnahme im Alter ab. Doch auch viele junge Menschen trinken oft zu wenig. Wie wichtig die regelmäßige Wasserzufuhr ist, zeigt eine Beobachtungsstudie aus den USA: Eine Dehydratation war dabei mit einem erhöhten Risiko für Herzinsuffizienz verbunden. Die Ergebnisse wurden im „European Heart Journal“ veröffentlicht.
Wird zu wenig Flüssigkeit aufgenommen, äußert sich das zunächst oft in Kopfschmerzen oder Konzentrationsschwierigkeiten. Denn der Körper ist auf die regelmäßige Flüssigkeitszufuhr angewiesen. Ohne Wasser kann der Körper nicht länger als drei Tage auskommen. Wird zu wenig Flüssigkeit aufgenommen, erhöht sich die Natriumkonzentration im Blutserum – ein erster Hinweis auf eine zu niedrige Flüssigkeitszufuhr.
Für die aktuelle Untersuchung des National Heart, Lung, and Blood Institute wurden die Daten der „Atherosclerosis Risk in Communities“ (ARIC) Kohorte mit über 15.000 Teilnehmer:innen analysiert. Dabei wurde den Proband:innen auch Blut abgenommen. Viele der 45- bis 66-Jährigen wiesen einen erhöhten Natriumwert auf, der ein Wasserdefizit von etwa einem Prozent im Körper angibt.
Im Verlauf der folgenden 25 Jahre kam es bei ihnen öfter zu einer linksventrikulären Hypertrophie des Herzens oder einer Herzinsuffizienz. Von mehr als 11.800 Erwachsenen wurde bei knapp 1400 eine chronische Herzinsuffizienz diagnostiziert. Patient:innen mit einem Wert von über 143 mmol/l waren fast 40 Prozent häufiger erkrankt, als Proband:innen mit normalen Natriumspiegeln. Des Weiteren konnte ein dosisabhängiges Risiko festgestellt: Jeder Natriumanstieg um 1 mmol/l war mit einer weiteren fünfprozentigen Risikoerhöhung verbunden.
Hinter der Schädigung könnte möglicherweise ein Anstieg des antidiuretischen Hormons (ADH) stecken. Es führt zu einer verringerten Wasserabgabe über die Niere und erhöht somit das Blutvolumen. Dadurch steigt der Blutdruck und das Herz kann geschädigt werden. Außerdem wird das Renin-Angiotensin-System aktiviert, wodurch der Blutdruck weiter ansteigt.
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