Schnelltests: Keine Infektionen dpa/APOTHEKE ADHOC, 03.07.2007 17:36 Uhr
Schnelltests an Proben der 1200 getöteten Tiere in Thüringen haben keine Anzeichen für eine weitere Infektion mit dem gefährlichen Vogelgrippe-Virus ergeben. "Die ausführlichen Untersuchungen werden noch bis Mittwoch dauern, aber es gibt keine Anhaltspunkte für eine weitere Ausbreitung", sagte der Sprecher des Thüringer Gesundheitsministeriums, Thomas Schulz, am Sonntag in Eisenach. Unterdessen hat das Veterinäramt die Stallpflicht am Samstagabend auf den gesamten Landkreis Saalfeld-Rudolstadt ausgeweitet. In Wickersdorf war eine mit dem Virus H5N1 infizierte Hausgans verendet.
Auch die Bewohner der Wohngemeinschaft für behinderte Menschen in Wickersdorf, von deren Hof die verendete Gans stammte, seien untersucht worden, sagte der Ministeriumssprecher. "Dabei haben sich keinerlei Hinweise auf eine Erkrankung der Menschen ergeben." Wegen des bundesweit ersten Ausbruchs der Vogelgrippe bei Nutzgeflügel seit mehr als einem Jahr waren am Samstag vorsorglich 1200 Hühner, Gänse und Enten getötet worden.
Die Kadaver der Vögel wurden in der Tierkörperbeseitigungsanlage Erfurt-Kühnhausen verbrannt. "Damit sollten die eindämmenden Maßnahmen bis zum Nachmittag abgeschlossen sein", sagte Schulz. Außerdem sind die Kontrollen in der Sperrzone um den Ausbruchsort fortgesetzt worden. Im Umkreis von 13 Kilometern dürfen weder Geflügel noch Geflügelprodukte mitgeführt werden. Dies gilt für mindestens 21 Tage.
Nach Auffassung des Friedrich-Löffler-Instituts (FLI) könnten junge Enten, Schwäne oder Möwen den Erreger eingetragen haben. Obwohl zurzeit nicht mit größeren Vogelzügen gerechnet wird, könnten auch Zwischenzüge von Ost nach West etwa von Kiebitzen die Lage verschlimmern. Seit Anfang des Jahres wurden nach Angaben des Institutes bundesweit fast 9.700 Wildvögel im Rahmen des Vogelgrippe-Monitorings untersucht.
Nach Bayern und Sachsen hatte die Vogelgrippe am Wochenbeginn auch Thüringen erreicht. Bei einem toten Wildvogel war das Virus H5N1 festgestellt worden, um den Fundort an der Talsperre Kelbra im Kyffhäuserkreis ein Sperrgebiet mit drei Kilometern Radius eingerichtet worden, in dem eine Stallpflicht für Geflügel gilt. In Frohburg bei Leipzig war der Erreger H5N1 bei drei toten Schwänen gefunden worden, in Nürnberg bei elf toten Wildvögeln.