Schizophrenie zählt zu den endogenen Psychosen und kann ein vielseitiges Erscheinungsbild haben. Forschern an der University of Manchester ist es gelungen, den positiven Einfluss von B-Vitaminen auf die Erkrankung zu belegen. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal „Psychological Medicine“ veröffentlicht.
In der Zusatzbehandlung konnten hochdosiertes Vitamin B6, B8 und B12 die Symptome der Schizophrenie signifikant reduzieren. Verglichen wurde mit der Gabe der antipsychotischen Standardtherapie allein. Studienautor Joseph Firth sagt: „Betrachtet man alle Daten aus den klinischen Studien zum Einsatz von Vitaminen und Mineralstoffen bei Schizophrenie, können wir sehen, dass B-Vitamine effektiv die besten Ergebnisse für einige Patienten erzielen. Das könnte ein wichtiger Fortschritt für dringend benötigte neue Behandlungsoptionen sein“
Etwa 830 Personen nahmen an den Studien teil, auffällig war eine Verbesserung der Symptome bei hohen Gaben der Vitamine, geringe Dosen führten jedoch zu keinem Erfolg. Auch Patienten mit einer kurzen Krankheitsdauer konnten stärker von der Supplementation profitieren.
Das Forschungsteam benötigt jedoch weitere Studien um herauszufinden, wie die Vitamine im Gehirn wirken und die psychische Gesundheit der Patienten verbessern.
Bereits vor vier Jahren entdeckten Forscher einen Zusammenhang zwischen der Gabe des B-Vitamins Folsäure und der Verbesserung der Negativ-Symptome der Schizophrenie. Über 16 Wochen erhielten etwa 140 Patienten zur Standardtherapie 2 mg Folsäure und Vitamin B12 als Verstärker der Folsäurewirkung oder Placebo. Vor allem Patienten mit der Genvariante 484TT für die Folathydrolase 1 profitierten signifikant von der Zusatztherapie. Die Folathydrolase ist entscheidend für die Folsäureresorption.
Etwa 1 Prozent der Bevölkerung erkrankt an Schizophrenie. Betroffen sind sowohl Männer als auch Frauen. Der Zeitpunkt der Ersterkrankung ist jedoch geschlechtlich unterschiedlich. Männer sind vor allem zwischen dem 15. und 25. Lebensjahr gefährdet. Frauen hingegen erkranken oftmals zwischen dem 20. und 35. Lebensjahr. Etwa 20 Prozent der weiblichen Patienten leiden jedoch erst nach dem 40. Lebensjahr an Schizophrenie.
Die medikamentöse Therapie kann die Erkrankung nicht heilen, sondern lediglich die Symptome behandeln. Die Gabe von Antipsychotika wie Clozapin, Aripiprazol oder Olanzapin kann auf einige Jahre begrenzt oder ein Leben lang erfolgen. In Kombination kann eine Psycho- oder Soziotherapie den Patienten das Leben erleichtern.
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