Schilddrüsenpräparate

Euthyrox kommt schrittweise zurück APOTHEKE ADHOC, 06.11.2013 11:02 Uhr

Wieder lieferbar: Merck Serono zufolge ist das Schilddrüsenpräparat Euthyrox allmählich wieder erhältlich. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck kann das Schilddrüsenpräparat Euthyrox nach eigenen Angaben wieder liefern – zumindest in einigen Dosierungen. „Alle Großhändler wurden kürzlich mit unseren Medikamenten beliefert, sodass diese in den kommenden Tagen wieder in den Apotheken verfügbar sein sollten“, teilte der Konzern mit.

In den vergangenen Monaten hatte es vermehrt Lieferschwierigkeiten bei einigen Dosierungen gegeben: „Der Lieferengpass ist einerseits bedingt durch unerwartete technische Probleme und andererseits durch eine stark erhöhte Nachfrage nach Schilddrüsenhormonen“, so Merck Serono.

Trotz sorgfältiger Planung ließen sich Lieferschwierigkeiten leider nicht immer vermeiden. Inzwischen sei die Produktion erweitert worden, sodass „die meisten der Haupt-Dosierungsstärken“ wieder erhältlich seien: Die Wirkstärken 50, 75 und 100 Mikrogramm seien zumindest in bestimmten Packungsgrößen seit Mitte Oktober wieder lieferbar.

Die Dosierungen 125 und 175 Mikrogramm seien spätestens Mitte Dezember wieder lieferbar. Die 200-Mikrogramm-Präparate kann Merck nach eigenen Angaben erst Mitte Januar wieder komplett liefern.

Euthyrox biete jedoch ein sehr breites Spektrum an unterschiedlichen Wirkstärken, betont Merck: „Dies ermöglicht Ihnen, durch Teilung von Tabletten oder individueller Kombination anderer Dosierungsstärken die gewünschte Dosierung dennoch zu erhalten.“ Der Konzern geht davon aus, dass damit wieder eine „ausreichende Versorgungslage“ mit Euthyrox zugesichert werden kann.

Der Hessische Apothekerverband (HAV) hatte Anfang Oktober darauf hingewiesen, dass mehrere Arzneimittel gegen Schilddrüsenerkrankungen nicht lieferbar seien. Betroffen seien besonders Kombinationspräparate mit Jod und Präparate mit einem Wirkstoffgehalt von 88 und 112 Mikrogramm. Der HAV kritisierte, aufgrund der Rabattverträge verlagere sich die Produktion von Arzneimitteln auf immer weniger Hersteller.