Schilddrüsen-Erkrankungen

Hashimoto früher erkennen

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Berlin -

Antriebslosigkeit, Nackenschmerzen und Muskelverhärtungen sind Symptome, die auf Hashimoto hinweisen können. Bei Kindern wird die chronische Entzündung der Schilddrüse oft zu spät erkannt. Für Barbara Schulte, Vorsitzende der Schilddrüsen-Liga Deutschlands, ist das alarmierend.

Bei mehr als 92.000 Kindern unter zwölf Jahren sei Hashimoto zwischen 2010 und 2014 neu diagnostiziert worden, zitiert Schulte aus einer Statistik der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Die Verbreitung habe zwar nicht zugenommen, dennoch gebe es Anlass zur Sorge.

„Das Problem ist, dass die Erkrankung zu spät festgestellt wird“, sagt Schulte. Am fünften Tag nach der Geburt werde die Schilddrüse von Neugeborenen zwar untersucht. Dabei lasse sich jedoch nicht feststellen, ob eine Erkrankung des Organs vorliege.

Die Vorgabe für eine zweite Untersuchung liegt im Alter zwischen 12 und 13 Jahren. „Doch auch dann findet die Untersuchung nicht immer statt“, so Schulte. Sie fordert eine Untersuchung im Alter von 8 oder 9 Jahren. Schulte sieht den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) in der Verantwortung, die Diagnostik mit TSH-Bestimmung in der U9 einzuführen.

Oftmals scheitere die Früherkrankung auch daran, dass gesundheitliche Beschwerden missinterpretiert würden. Bei Müdigkeit bei Erwachsenen würden die Ärzte oftmals einen B12-Mangel diagnostizieren. Dieser sei jedoch auch ein typisches Anzeichen für eine entzündete Schilddrüse, so Schulte.

Ist das Organ dauerhaft entzündet, greift das körpereigene Abwehrsystem fälschlicherweise das Gewebe der Schilddrüse an. Mit Thyroxin-Tabletten lässt sich die Krankheit behandeln. Dabei ersetzten die Medikamente das körpereigene Hormon und der Stoffwechsel wird normalisiert.

Treten die Anzeichen jedoch mit Begleiterscheinungen wie B12-Mangel auf, werde die Genesung erschwert, so Schulte. Laut der Statistik wurde im gleichen Zeitraum bei insgesamt fünf Millionen Deutschen eine Hashimoto- Erkrankung festgestellt. Bedenklich ist deshalb auch die Vererbung, die vielen Menschen nicht bewusst sei, so Schulte.

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