PARP-Inhibitor

Rucaparib bei Eierstockkrebs

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Berlin -

Clovis Oncology hat im Mai 2018 die EU-Zulassung für Rubraca (Rucaparib) als Therapieoption für bestimmte Formen des Ovarialkarzinoms erhalten. Die Markteinführung wird für den 1. März erwartet.

Rubraca soll als Filmtablette zu 200, 250 und 300 mg zu je 60 Stück auf den Markt kommen. Der Poly-ADP-Ribose-Polymerase-(PARP)-Inhibitor ist zur Monotherapie von erwachsenen Patientinnen mit platinsensitivem, rezidivierendem oder progressivem Breast-Cancer-(BRCA)-mutiertem hochgradigen epithelialen Eierstock-, Eileiter- oder primärem Peritonealkarzinom angezeigt, wenn die Patientinnen zuvor zwei oder mehr Platin-basierte Chemotherapien erhalten hatten und diese nicht mehr vertragen wird.

Betroffene sollen täglich die empfohlene Tagesdosis von 1200 mg, aufgeteilt auf zwei Gaben zu je 600 mg Rucaparib – entsprechend zweimal täglich zwei Tabletten zu je 300 mg – einnehmen. Die Behandlung kann bis zur Krankheitsprogression oder dem Erreichen einer nicht akzeptablen Toxizität fortgeführt werden. Die Tabletten können unabhängig von den Mahlzeiten im Abstand von zwölf Stunden geschluckt werden. Wurde eine Dosis ausgelassen, sollte mit der nächsten planmäßigen Einnahme fortgefahren werden. Gleiches gilt im Falle des Erbrechens nach der Einnahme des Arzneimittels.

Im Rahmen der Behandlung sind Dosisanpassungen bei mittelschweren bis schweren Nebenwirkungen wie Neutropenie, Anämie und Thrombozytopenie in drei Schritten möglich. Dazu wird im ersten Schritt von 600 auf 500 mg zweimal täglich, dann auf 400 mg zweimal täglich und schließlich auf 300 mg zweimal täglich reduziert.

Der PARP-Inhibitor blockiert die Reparatur der durch Zytostatika beschädigten DNA in den Krebszellen und führt somit schließlich zum Zelltod der Tumorzellen. Möglich sind so eine Verlangsamung oder der Stillstand der Krankheitsprogression.

Die Wirksamkeit von Rubraca wurde in multizentrischen, einarmigen, offenen klinischen Studien mit 106 Probandinnen bestätigt. Die Betroffenen waren an einem fortgeschrittenem BRCA-mutierten Ovarialkarzinom erkrankt und hatten sich zuvor zwei oder mehreren Chemotherapien unterzogen. Zu den Probanden der ersten Studie zählten Platin-sensitive Patientinnen. Die zweite Studie umfasste Platin-sensitive, Platin-resistente und Platin-refraktäre Teilnehmerinnen.

Die objektive Ansprechrate betrug 54 Prozent – 9 Prozent zeigten ein vollständiges Ansprechen der Therapie. Zu den möglichen Nebenwirkungen zählten Müdigkeit, Übelkeit, Erhöhung des Kreatinins, Erhöhung der Leberenzyme, Erbrechen, Anämie, verminderter Appetit, Dysgeusie, Durchfall und Thrombozytopenie.

Im Juni 2017 konnte mit den Ergebnissen der Studie Ariel 3 die Verbesserung des progressionsfreien Überlebens (PFS) bei drei untersuchten Populationen bestätigt werden. Die Placebo-kontrollierte Phase-III-Studie umfasst 564 Probandinnen. Das mediane progressionsfreie Überleben bei Patienten mit einem BRCA-mutierten Karzinom betrug 16·6 Monate in der Rucaparib-Gruppe gegenüber 5·4 Monaten in der Placebo-Gruppe.

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