Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hatte am 3. September die Aufnahme der Schutzimpfung gegen Infektionen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) für ältere Erwachsene in die Schutzimpfungs-Richtlinie (SI-RL) beschlossen. Die Beschlüsse sind nun in Kraft getreten und gelten ab sofort.

Mit der nun erfolgten Veröffentlichung dieser Anpassung im Bundesanzeiger wird die Impfung gegen RSV für folgende Patientengruppe zur Pflichtleistung der GKV:

• alle Erwachsenen ab 75 Jahren,
• sowie Menschen von 60 bis 74 Jahren, die an schweren Grunderkrankungen leiden oder in Pflegeeinrichtungen leben

Für alle gesetzlich Versicherten dieser Personenkreise werden ab sofort die Kosten der Impfung von den Krankenkassen übernommen. Der G-BA folgt damit der am 8. August veröffentlichten Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) des Robert Koch-Instituts. Zur Immunisierung soll eine einmalige Impfung mit einem proteinbasierten RSV-Impfstoff erfolgen.

Wichtig für die Apotheken

• Bis zur Aufnahme in die regionalen Impfvereinbarungen der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) kann die Impfung nach wie vor über ein Privatrezept im Rückerstattungsverfahren verordnet und abgerechnet werden.
• Erst wenn die Verhandlungen der KVen mit den Krankenkassen abgeschlossen sind und damit Verordnungsweg, Abrechnung und Vergütung der Impfung vertraglich geregelt sind, ist eine Abrechnung über die Versichertenkarte möglich.
• Der Impfstoff kann über den Sprechstundenbedarf (SSB) oder als Einzelverordnung verordnet werden.
• Mit Abschluss der Impfvereinbarungen entfällt damit für GKV-Versicherte die Notwendigkeit, in Vorleistung zu gehen, es bestehen dann keine Hürden mehr für das Impfen vulnerabler älterer Menschen gegen RSV.

Für die Impfung stehen inzwischen verschiedene Impfstoffe zur Verfügung. Der speziell für ältere Erwachsene entwickelter adjuvantierter RSV-Impfstoff Arexvy (GSK) hat seine hohe Wirksamkeit bei Menschen ab 60 Jahren mit chronischen Grunderkrankungen in der Zulassungsstudie gezeigt.