Impfung in der Schwangerschaft schützt Neugeborene

RS-Virus: Antikörper im Nabelschnurblut nachgewiesen

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Berlin -

Das respiratorische Synzytial-Virus (RSV) hat im vergangenen Winter an Bedeutung gewonnen. Vor allem Kinder infizierten sich häufig. Bislang gibt es keine Schutzimpfung ­– einige Unternehmen forschen jedoch daran. Pfizer hat einen Kandidaten in der Pipeline, der bislang gute Ergebnisse erzielen konnte. Aktuelle Daten deuten darauf hin, dass eine Impfung der Mutter das Neugeborene vor schweren Verläufen schützen kann.

Das RS-Virus kann zu ausgeprägten Erkältungssymptomen führen. Schnupfen, Husten oder Halsschmerzen und Fieber gehören zu den Leitsymptomen. Die Replikation des Virus findet in den zilientragenden Epithelzellen der Atemwegsschleimhäute statt. Normalerweise heilt die Erkrankung von selbst aus. Die Therapie erfolgt in der Regel symptomatisch. Bei Säuglingen kann das Virus jedoch zu Komplikationen führen – eine Schutzimpfung könnte Sicherheit bringen.

Mütterlicher Schutz überträgt sich auf Neugeborene

Pfizer testet aktuell seinen Impfstoff-Kandidaten „RSVpreF“, der das Prefusion-F-Protein von der Oberfläche des RS-Virus enthält. Durch die Applikation sollen neutralisierende Antikörper erzeugt werden. In einer Studie wurde untersucht, wie sich eine Impfung der Schwangeren in der zweiten Schwangerschaftshälfte auf den Schutz des Neugeborenen auswirkt. Die Ergebnisse wurden im „New England Journal of Medicine“ vorgestellt.

Demnach wurde das Erkrankungsrisiko der Neugeborenen in den ersten sechs Lebensmonaten deutlich gesenkt. Bei der Entbindung konnten im mütterlichen Blut sowie im Nabelschnurblut erhöhte Antikörpertiter gegen das RSV nachgewiesen werden. Die Antikörper der Mutter sind somit auf das Neugeborene übertragen worden, wodurch ein gewisser Schutz nach der Geburt entsteht.

Phase-III soll weitere Daten liefern

Insgesamt sollen im Zuge der Untersuchung mehr als 1100 Frauen mit zwei unterschiedlichen Dosierungen des Impfstoffes oder Placebo geimpft werden. Die Applikation erfolgt zwischen der 24. Und 36. Schwangerschaftswoche. Die Zwischenauswertung von 406 Frauen und 403 Neugeborenen zeigt, dass die Impfung im Allgemeinen gut vertragen wurde: Es kam zu den üblichen Beschwerden wie Schmerzen, Rötung und Schwellung an der Injektionsstelle, Fieber trat nur selten auf.

In der klinischen Phase-III soll der Kandidat an rund 10.000 Schwangeren untersucht werden. Bislang liegen zur Wirksamkeit des Impfstoffes nur geringe Zahlen vor, weshalb die Aussagekraft gering ist. Die vorläufige Wirksamkeit wurde mit 84,7 Prozent berechnet. In Bezug auf schwere Erkrankungen lag sie bei 91,5 Prozent. Kann die entscheidende Phase überzeugen, soll der Impfstoff schnell zur Zulassung gebracht werden.

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