Der Pharmahersteller Celgene warnt in einem Rote-Hand-Brief vor möglichen Risiken seines immunmodulierenden Mittels Revlimid (Lenalidomid). Bei Patienten, die in klinischen Studien außerhalb der zugelassenen Indikation mit Lenalidomid behandelt wurden, sei eine erhöhte Inzidenz an primären Zweitumoren aufgetreten. Das Nutzen-Risiko-Verhältnis des Wirkstoffs werde deshalb aktuell von der europäischen Arzneimittelagentur EMA überprüft.
Der Hersteller weist darauf hin, dass der Off-Label-Gebrauch von Revlimid nicht empfohlen wird. Bei einem Einsatz in nicht zugelassenen Indikationen sollten Ärzte besonders auf das Auftreten von primären Zweittumoren achten und solche Ereignisse umgehend melden.
Zugelassen ist Revlimid in Kombination mit Dexamethason für die Behandlung von Patienten mit multiplem Myelom, die mindestens eine vorausgegangene Therapie erhalten haben. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gebe es keine Empfehlung, die Anwendung bei Patienten mit dieser Indikation zu verschieben, zu ändern oder einzuschränken.
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