Cholesterinsenker

Rosuvastatin erhöht Risiko für Typ-2-Diabetes Nadine Tröbitscher, 01.11.2023 11:24 Uhr

Unter Rosuvastatin ist das Risiko für Typ-2-Diabetes erhöht. Foto: Proxima Studio/shutterstock.com
Berlin - 

Rosuvastatin und Atorvastatin kommen häufig zur Prävention kardiovaskulärer Ereignisse sowie zur Behandlung der Hypercholesterinämie zum Einsatz. Eine Studie zeigt jedoch, dass unter Rosuvastatin das Risiko an Typ-2-Diabetes und Grauem Star zu erkranken, erhöht ist.

Rosuvastatin hemmt selektiv und kompetitiv die HMG-CoA-Reduktase in der Leber. Das Enzym katalysiert geschwindigkeitsbestimmend die Umwandlung von 3-Hydroxy-3-methyl-glutaryl-Coenzym-A zu Mevalonat – eine Cholesterin-Vorstufe.

Atorvastatin vs. Rosuvastatin

Eine im British Medical Journal (BMJ) veröffentlichte Studie vergleicht die Langzeitwirkungen von Atorvastatin und Rosuvastatin zur Prävention von kardiovaskulären Ereignissen. Einbezogen wurden Daten von 4.400 Erwachsenen mit koronarer Herzkrankheit und einem Durchschnittsalter von 65 Jahren in Südkorea. Die Proband:innen wurden von über einen Zeitraum von drei Jahren mit Atorvastatin oder Rosuvastatin behandelt. Dosiert wurde entsprechend der individuellen LDL-Werte.

Bewertet wurden Todesfälle aufgrund von kardiovaskulären Ereignissen sowie die Entwicklung von Typ-2-Diabetes und Kataraktoperationen (Grauer Star).

Unterschiede in Bezug auf Todesfälle jeglicher Ursache konnten unter beiden Wirkstoffen nicht festgestellt werden. Allerdings war der durchschnittliche LDL-Wert unter Rosuvastatin geringer als unter Atorvastatin (1,8 vs. 1,9 mmol/l).

Rosuvastatin und Typ-2-Diabetes

Auffällig war jedoch die höhere Zahl an Typ-2-Diabetes-Erkrankungen unter Rosuvastatin (7,2 Prozent vs. 5,3 Prozent). Auch Grauer Star war unter den Rosuvastatin-Patient:innen häufiger zu verzeichnen (2,5 Prozent vs. 1,5 Prozent).

Die Ergebnisse sollten mit Vorsicht interpretiert werden – es wurden nur asiatische Studienteilnehmer:innen einbezogen, so die Forschenden. Zudem sei der Studienzeitraum von drei Jahren relativ kurz, um längerfristige Wirkungen unter den beiden Statinen festzustellen.

Das Fazit

„Rosuvastatin wurde mit einem niedrigeren LDL-Cholesterinspiegel in Verbindung gebracht, birgt jedoch ein höheres Risiko für einen neu auftretenden Diabetes mellitus, der Antidiabetika und eine Kataraktoperation erfordert, als Atorvastatin“, so die Forschenden.