Bislang galten verschiedene Covid-Therapien auch bei Omikron als effektiv. Roche und Regeneron melden nun jedoch, dass die Antikörperkombination Ronapreve (Casirivimab/Imdevimab) zur Behandlung und Prophylaxe von Covid-19 laut ersten In-vitro-Studien möglicherweise nicht wirksam sein könnte. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) und das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) geben entsprechende Hinweise.
Die beiden monoklonalen Antikörper Casirivimab und Imdevimab konnten in Labortests nicht überzeugen: Es zeigte sich eine deutlich verringerte Neutralisierungsaktivität gegenüber der Omikron-Variante. Dies deutet auf eine geringere Wirksamkeit des Medikamentes hin. Gegenüber vorherigen Virusvarianten wie Delta habe Ronapreve die Neutralisationsaktivität behalten – demnach sei wahrscheinlich auch die Wirkung weiter gegeben, so BMG und PEI in einem gemeinsamen Informationsschreiben.
Künftig soll bei einer Entscheidung über den möglichen Einsatz deshalb berücksichtigt werden, was über die Eigenschaften der zirkulierenden Sars-CoV-2-Varianten bekannt ist. „Wenn molekulare Test- oder Sequenzierungsdaten verfügbar sind, sollten diese bei der Auswahl der antiviralen Therapie berücksichtigt werden, um eine Anwendung bei Vorliegen von Sars-CoV-2-Varianten auszuschließen, die nachweislich eine geringere Neutralisationsempfindlichkeit gegenüber Ronapreve aufwiesen.“
Ronapreve steht in Deutschland bereits seit dem Frühjahr 2021 zur Verfügung. Seit November ist auch der prophylaktische Einsatz möglich. Das Arzneimittel dient zur Therapie von Patient:innen, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf einer Covid-Erkrankung haben. Die Verabreichung erfolgt als intravenöse Infusion oder subkutane Injektion. Seit November ist die Kombination in Europa unter dem Handelsnamen Ronapreve zugelassen. Die Beschaffung des Medikaments erfolgt zentral über den Bund.
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