Taspoglutid

Roche stoppt Diabetesstudie

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Der schweizerische Pharmakonzern Roche hat seine klinische Studie zu dem GLP-1-Analogon Taspoglutid wegen hoher Nebenwirkungsraten gestoppt. Die Zahl der Therapieabbrüche sei höher gewesen als erwartet, teilte der Hersteller mit. Verantwortlich dafür waren den Angaben zufolge gastrointestinale Unverträglichkeit sowie Überempfindlichkeitsreaktionen.

Die Probanden hatten den potenziellen Wirkstoff zur Behandlung des Diabetes-Typ-2 über 52 Wochen einmal wöchentlich als Injektion erhalten. Roche will nun nach den Ursachen der Überempflindlichkeit suchen und anschließend verträglichere Formulierungen entwickeln.

Taspoglutid gehört zur Klasse der Inkretin-Mimetika. Die Analoga des Glucagon-Like-Peptide-1 (GLP-1) aktivieren den GLP-1-Rezeptor und erhöhen dadurch die Ausschüttung von Insulin. Weitere Vertreter sind Liraglutid (Victoza) des Herstellers Novo Nordisk und Exenatid (Byetta) von Lilly. Nach Angaben von Roche ist Taspoglutid der erste GLP-1-Agonist, der nur einmal wöchentlichen appliziert werden muss.

Entwickelt wurde Taspoglutid vom Pharmaunternehmen Ipsen. Roche lizenzierte das Prüfpräparat 2006 ein und erwarb damit die weltweiten exlusiven Rechte zur weiteren Entwicklung und Vermarktung von Taspoglutid. Ausgenommen von der Vereinbarung sind Japan, wo Roche diese Rechte gemeinsam mit Teijin hält, und Frankreich, wo Ipsen die Option hat, die Co-Marketing-Rechte zu behalten.

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