Roche steigt mit einer US-Übernahme in den Kampf gegen Fettleibigkeit ein. Für das US-Unternehmen Carmot Therapeutics wird der Basler Konzern 2,7 Milliarden US-Dollar zahlen. Zudem können Meilensteinzahlungen von bis zu 400 Millionen Dollar fließen. Carmot befindet sich in Privatbesitz und verfügt in seiner Pipeline über Kandidaten, die zur Behandlung von Fettleibigkeit bei Patienten mit und ohne Diabetes eingesetzt werden können.
Durch die Übernahme erhalte Roche Zugang zu einem differenzierten Portfolio von Inkretinen, also Peptiden, die etwa das Hungergefühl beeinflussen, heißt es. Konkret handelt es sich beim Kandidaten CT-388 um einen Phase-II-fähigen dualen GLP-1/GIP-Rezeptor-Agonisten für die Behandlung von Fettleibigkeit bei Patienten mit und ohne Typ-2-Diabetes. Er wird den Angaben zufolge einmal wöchentlich subkutan injiziert und hat das Potenzial, als Einzel- und Kombinationstherapie die Gewichtsabnahme zu verbessern und auf andere Indikationen ausgeweitet zu werden.
Der Kandidat CT-996 wird wiederum einmal täglich oral eingenommen. Auch er gehört zu den neuartigen GLP-1-Rezeptor-Agonisten, die zuletzt bei Konzernen wie Novo Nordisk oder Ely Lilly für Schlagzeilen gesorgt haben. Er soll ebenfalls zur Behandlung von Fettleibigkeit bei Patienten mit und ohne Typ-2-Diabetes eingesetzt werden und befindet sich derzeit in der Phase-I-Erforschung.
Der dritte Kandidat (CT-868) soll einmal täglich subkutan verabreicht werden. Auch hier handelt es sich um einen GLP-1/GIP-Rezeptor-Agonisten, der in einer Phase-II-Studie zur Behandlung von Typ-1-Diabetes-Patienten mit Übergewicht oder Adipositas erprobt wird.
Genau genommen sind Inkretine laut Roche Darmhormone, die nach der Nahrungsaufnahme ausgeschüttet werden und eine Rolle bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels spielen, indem sie die Insulinausschüttung stimulieren und den Appetit unterdrücken.
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