Roche hat in Studien mit experimentellen Antikörpern und neuen Kombinationsverabreichungen mit dem Medikament Polivy einen verbesserten klinischen Nutzen für Patienten mit Non-Hodgkin-Lymphom festgestellt.
Die Daten der CD20xCD3-T-Zellen-aktivierenden bispezifischen Antikörper Mosunetuzumab und Glofitamab und des aktuell experimentellen Antikörper-Medikamenten Konjugats seien ermutigend und zeigten das Potenzial der neuartigen immuntherapeutischen Ansätze für verschiedene Patientengruppen, darunter auch Patient:innen mit Non-Hodgkin-Lymphomen, informiert der Schweizer Pharmakonzern.
Patienten mit schwierig zu behandelndem Blutkrebs wie das Non-Hodgkin-Lymphom bräuchten mehr Optionen, wird Levi Garraway, Chief Medical Officer und Leiter der globalen Produktentwicklung, in einer Roche-Mitteilung vom Freitag zitiert. Die Daten zu den aktuellen Fortschritten innerhalb dieses Forschungszweiges will der Basler Pharmakonzern am Fachkongress Asco vorstellen.
Non-Hodgkin-Lymphom ist eine Sammelbezeichnung für alle Krebserkrankungen des lymphatischen Systems zusammengefasst, die kein Morbus Hodgkin sind. Dementsprechend können Non-Hodgkin-Lymphome überall im Körper entstehen. Non-Hodgkin-Lymphome gehen zu 90 Prozent von B-Lymphozyten und nur zu 10 Prozent von T-Lymphozyten aus.
Polivy wurde im Februar vergangenen Jahres zugelassen. Es handelt sich um ein Immunkonjugat. Immunkonjugate sind Fusionsmoleküle, bestehend aus einem Antikörper oder einem Antikörperfragment, welches über eine kovalente Bindung mit einem zweiten Molekül verbunden ist. Durch diese Kombination können bestimmte Zielstrukturen, darunter Tumorzellen, angesteuert werden. Die zytotoxische Wirkung entfaltet sich erst nach Andocken an die Tumorzelle – die Wirkung ist gezielter, die Nebenwirkungen geringer. Diese Fusionsmoleküle werden auch als Chemoimmunkonjugat oder bewaffnete Antikörper bezeichnet.
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