Roche ist mit seinem Kandidaten Satralizumab zur Behandlung von Patienten mit Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankungen (NMOSD) einen wichtigen Schritt weiter. Die US-Gesundheitsbehörde (FDA) und die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) haben den Zulassungsantrag angenommen.
Laut Roche soll das Mittel in der Behandlung von Patienten eingesetzt werden, die an Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankungen (NMOSD) leiden, einer Gruppe seltener chronisch-entzündlicher Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Oft wird sie den Angaben zufolge auch als multiple Sklerose diagnostiziert. Laut Mitteilung stellt Satralizumab einen potenziellen neuen Ansatz zur Behandlung von NMOSD dar. Die EMA hat Roche eine beschleunigte Beurteilung des Antrags zugesagt. Damit wird der Antrag nun vom Ausschuss für Humanarzneimittel der EMA (CHMP) überprüft. Roche rechnet für 2020 mit den Entscheidungen des CHMP und der FDA.
Zurzeit sind keine zufriedenstellenden Methoden zur Behandlung von Störungen des NMSOD zugelassen. Die bisherigen Behandlungen zielen auf eine Linderung der Entzündung ab. Eingesetzt werden Glukokortikoide, Immunsuppressiva und das Verfahren der Plasmapherese (Entfernung bestimmter Substanzen aus dem Blut).
NMSOD-Erkrankungen sind entzündliche Erkrankungen, die hauptsächlich den Sehnerv und das Rückenmark betreffen. Sie können zu einer Verringerung oder einem Verlust des Sehvermögens, zu einem Verlust der Blasenkontrolle sowie zu allgemeiner Schwäche und Lähmungen der Arme und Beine führen. Störungen des NMSOD können unbehandelt lebensbedrohlich verlaufen. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.
APOTHEKE ADHOC Debatte