ADHS-Medikamente

Ritalin induziert keine Sucht

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Stimulanzien, die bei Kindern mit einer Aufmerksamkeits-Defizit- Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) eingesetzt werden, scheinen einen späteren Drogenmissbrauch nicht zu fördern. Experten hatten immer wieder über die Frage diskutiert, wie Kinder mit ADHS behandelt werden sollten. In zwei Studien haben US-amerikanische Wissenschaftler nun den Drogenkonsum von Erwachsenen untersucht, die im Kindesalter mit Sympathomimetika wie Methylphenidat (zum Beispiel Ritalin) behandelt worden waren. Die Ergebnisse der Studien werden in der Aprilausgabe des American Journal of Psychiatry vorgestellt.

Wissenschaftler der New York University hatten 176 Jungen, die als Kinder Ritalin eingenommen hatten, über einen Zeitraum von 17 Jahren beobachtet. Der Drogenkonsum derjenigen, die bereits im Alter von sechs bis sieben Jahren das Psychostimulanz bekamen, unterschied sich der Untersuchung zufolge nicht von dem unbehandelter Kinder (27 Prozent versus 29 Prozent). Jungen, die erst im Alter von acht bis zwölf Jahren mit Ritalin behandelt worden waren, neigten dagegen zu einem höheren Drogenmissbrauch (44 Prozent). Der Leiter der Studie, Professor Dr. Salvatore Mannuzza , gab allerdings zu bedenken, dass anhand der Ergebnisse keine voreiligen Schlüsse gezogen werden dürften. Bislang können nicht gesagt werden, ob das Medikament oder die Erkrankung an sich den Missbrauch erhöhe.

In einer weiteren Studie hatten Wissenschaftler des Massachusetts General Hospital Jungen mit ADHS sowohl mit als auch ohne Ritalin-Behandlung über zehn Jahre beobachtet. Mit Methylphenidat behandelte Kinder zeigten im Vergleich zu unbehandelten Kindern weder einer eine erhöhte noch eine erniedrigte Neigung, Drogen, Alkohol oder Nikotin zu konsumieren.

In den USA haben schätzungsweise 3 bis 5 Prozent der Kinder ADHS; die Erkrankung beginnt meist mit dem siebten Leebensjahr. Zu der gängigen Therapie zählt die Behandlung mit Methylphenidat und Amphetaminen.

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