Über den Einsatz von Psychostimulanzien wie Ritalin bei hyperaktiven Kindern wird viel diskutiert. Nun fanden einem Bericht der „Welt“ zufolge amerikanische Neurowissenschaftler heraus, dass die Einnahme zu Langzeitveränderungen im Gehirn führen kann. Versuche mit Ratten hätten ergeben, dass es in vier Hirnregionen zu neurochemischen, aber auch organischen Veränderungen gekommen sei. Den Tieren wurden in jungen Jahren hohe Dosen der Arznei gespritzt.
Zwar hätten sich die Veränderungen wieder zurückgebildet, dennoch mahnen die Wissenschaftler laut Bericht zur Vorsicht beim Umgang mit so genannten „Ruhigstellern“. Besonders bei Behandlungen über einen längeren Zeitraum in jungen Jahren gebe es Grund zur Sorge, so die Studienleiterin.
In Deutschland wird die Therapie mit Psychostimulanzien bei Kindern mit Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) in den letzten Jahren immer häufiger eingesetzt. Einer Untersuchung des Frankfurter Sigmund-Freud-Instituts zufolge nehmen bereits 150.000 Klein- und Grundschulkinder regelmäßig ein solches Medikament, berichtet die „Welt“. Seit langem warnten Mediziner bereits vor den schweren Nebenwirkungen der Medikamente, da sie in den Hirnstoffwechsel eingriffen, so der Bericht weiter.
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