Bundesinstitut für Risikobewertung

Vitamin D: Risiko in hochdosierten Nahrungsergänzungsmitteln

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Berlin -

Ob Vitamin D supplementiert werden soll oder nicht, wird immer wieder diskutiert. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat die Einnahme hochdosierter Nahrungsergänzungsmittel bewertet. Die Supplemente seien nicht nur unnötig, sondern bergen auch langfristig ein erhöhtes gesundheitliches Risiko.

Vitamin D ist ein wahres Multitalent, dem zahlreiche positive Wirkungen zugesprochen werden. Das Sonnenvitamin kann vom Körper selbst gebildet werden. Spaziergänge in der Sonne von 15 bis 25 Minuten pro Tag reichen laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE) aus, um die körpereigene Bildung von Vitamin D über die Haut ausreichend zu gewährleisten. Eine Supplementation des Sonnenvitamins werde nur empfohlen, wenn ein Mangel nachgewiesen wurde und Ernährung sowie Sonnenbestrahlung das Defizit nicht ausgleichen können.

Das BfR hat im Rahmen der amtlichen Lebensmittelüberwachung zwei als Nahrungsergänzungsmittel in den Verkehr gebrachte hochdosierte Vitamin D-Präparate mit einem Vitamin D-Gehalt pro Tablette von 4.000 und 2.000 Internationalen Einheiten (IU) – entspricht 100 beziehungsweise 50 Mikrogramm – bewertet. Laut Verzehrempfehlung soll von beiden Präparaten täglich eine Tablette mit reichlich Flüssigkeit zu einer Mahlzeit eingenommen werden.

„Eine Überdosierung ist durch die körpereigene Produktion nicht möglich, wohl aber über die Einnahme von hochdosiertem Vitamin D, zum Beispiel über bestimmte Nahrungsergänzungsmittel“, so das BfR.

Eine Überdosierung könne eine Hyperkalzämie, die von Müdigkeit, Muskelschwäche, Erbrechen, Herzrhythmusstörungen und einer Verkalkung der Gefäße gekennzeichnet ist, zur Folge haben. Eine andauernde Hyperkalzämie könne zu Nierensteinen, Nierenverkalkungen und letztendlich zu einer Abnahme der Nierenfunktion führen.

Hochdosierte Vitamin D-Präparate: Einnahme unnötig und gefährlich

„Eine tägliche Einnahme von Vitamin D-Präparaten mit Dosierungen von 50 μg oder 100 μg ist aus ernährungswissenschaftlicher Sicht nicht erforderlich“, schlussfolgert das BfR. Ein Verzehr höherer Vitamin D-Mengen gehe jedoch nicht per se mit einer Hyperkalziämie einher. Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch einen gelegentlichen Verzehr von hochdosierten Präparaten seien derzeit unwahrscheinlich. Anders sehe es bei einer täglichen und langfristigen Supplementation hochdosierter Präparate aus, denn die aktuelle Studienlage deute auf ein erhöhtes gesundheitliches Risiko hin, so die Experten. So bestehe langfristig eine zwar moderate, aber zunehmende wissenschaftliche Evidenz für ein erhöhtes Mortalitätsrisiko bei 25-Hydroxycholecalciferol (25-OH-D3) Serumkonzentrationen ab 75 nM aufwärts. Diese können durch den täglichen Verzehr von 75 bis 100 μg Vitamin D über einen Zeitraum von sechs Monaten erreicht werden.

„Im Kontext eines wachsenden Marktes an Vitamin-D-angereicherten Lebensmitteln haben hochdosierte Vitamin-D-Präparate daher das Potential, gesundheitlich bedenkliche Gesamtaufnahmemengen an Vitamin D zu verursachen“, so das BfR in seiner Stellungnahme.

Der Beitrag erschien im Original bei PTA IN LOVE. Jetzt Newsletter abonnieren!

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