Risiken von ADHS-Medikamenten Yvette Meißner, 18.09.2007 15:24 Uhr
Mit einer groß angelegten Studie soll in den USA das Langzeitrisiko von Medikamenten zur Therapie des Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) untersucht werden. Bereits im Februar hatte die amerikanische Zulassungsbehörde vor möglichen kardiovaskulären Nebenwirkungen gewarnt.
Gemeinsam mit der Agency for Healthcare Research and Quality will die FDA nun klinische Daten von rund 500.000 Kindern und Erwachsenen, die ADHS-Medikamente eingenommen haben, auswerten. Die Arzneimittel können die Herzfrequenz sowie den Blutdruck erhöhen und stellen dadurch ein potenzielles Risiko für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen dar. Man gehe davon aus, dass das Risiko bei Kindern und Erwachsenen unterschiedlich sei. Daten dazu gäbe es bislang nicht, daher seien weitere Untersuchungen notwendig, heißt es in einem Bericht der Zulassungsbehörde.
Das Vorhaben beruht auf einer Vorab-Studie der FDA, in der Daten von Patienten ausgewertet wurden, die über sieben Jahre ADHS-Medikamente eingenommen hatten. Es habe Hinweise auf kardiovaskuläre Zwischenfälle während der ADHS-Behandlung gegeben, so die FDA. Ob ein Zusammenhang mit der Therapie bestehe, sei noch unklar.
Die Studie wird von der Vanderbilt Universität koordiniert und bezieht alle derzeit für die Therapie von ADHS zugelassenen Präparate mit ein. Es sollen sowohl Risiken der einzelnen Wirkstoffe als auch der Wirkstoffgruppen bestimmt werden. Man gehe davon aus, dass die Analyse der Daten bis zu zwei Jahren dauern wird.