Antiemetika

Rhythmusstörungen bei Dolasetron APOTHEKE ADHOC, 20.12.2010 10:26 Uhr

Berlin - 

Die US-Arzneimittelbehörde FDA schränkt die Indikation des Antiemetikums Dolasetron ein. Der Serotonin-(5-HT3) Antagonist sollte als Injektion nicht länger zur Vorbeugung von Übelkeit und Erbrechen bei Patienten mit zytostatischer Chemotherapie eingesetzt werden, teilte die Behörde mit. Dolasetron wird in den USA unter dem Namen Anzemet von Sanofi-Aventis vermarktet.

Hintergrund der FDA-Maßnahme sind neue Daten zur Entwicklung von Torsade-de-pointes-Tachykardien, die potenziell tödlich verlaufen können. Die derzeit verfügbaren Studien würden jedoch noch nicht eindeutig belegen, wie hoch das Risiko für Herzrhythmusstörungen sei. Die FDA hat Sanofi-Aventis deshalb aufgefordert, umfassende Untersuchungen zu diesem Thema durchzuführen.

Für Dolasetron-Tabletten soll die Indikation allerdings bestehen bleiben. Bei der oralen Anwendung sei das Risiko für abnormale Herzrhythmusstörungen nicht so hoch wie bei Injektionen, so die FDA. Beide Arzneiformen können weiterhin zur Vorbeugung von Übelkeit und Erbrechen nach Operationen eingesetzt werden. Da die Dosierung bei dieser Indikation niedriger sind, schätzt die FDA auch das Risiko für Rhythmusstörungen als geringer ein. In Deutschland sind sowohl die Tabletten als auch die Injektion für beide Indikationen zugelassen.