Covid-Sterblichkeit um 80 Prozent reduziert

Rheumapatienten: Geboosterte leben länger

, Uhr
Berlin -

Rheumapatient:innen, die dreifach gegen Covid-19 geimpft sind, sollen laut der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) eine signifikant niedrigere Sterblichkeit gegenüber Ungeimpften haben. Das Ergebnis einer Studie untermauere die Empfehlung der DGRh hinsichtlich der Booster-Impfung, so Rheumatologin Dr. Rebecca Hasseli.

Wissenschaftler:innen der DGRh liefern neue Ergebnisse zur Bedeutung der Covid-19-Impfung bei Rheumakranken. Aktuelle Daten aus dem Deutschen Covid-19-Rheumaregister konnten belegen, dass geboosterte Rheumapatient:innen von einer niedrigeren Sterblichkeit im Falle einer Coronainfektion profitieren im Vergleich zu ungeimpften Patient:innen.

Für die im Fachjournal „Rheumatic Muskuloskeletal Diseases“ publizierte Studie analysierten Hasseli und weitere Expertinnen und Experten aus der Kommission Covid19 Rheuma der DGRh insgesamt 2314 Fälle. Analysiert wurden die Daten in dem Zeitraum von Februar 2021 bis Juli 2022. Gezeigt werden konnte, dass die zweifache Corona-Impfung das Risiko für einen Krankenhausaufenthalt von Rheumapatient:innen schon um beinahe 60 Prozent reduzierte.

Signifikante Risikominimierung

Mit der dritten Impfung minimierte sich die Wahrscheinlichkeit sogar um 80 Prozent. Allein die dreifache Immunisierung vermochte zudem auch das Risiko der Sterblichkeit bei einer Corona-Infektion um über 70 Prozent reduzieren. Als Vergleich diente eine Gruppe der ungeimpften Patient:innen aus dem Register. Insgesamt zeigte sich ein Rückgang der schweren Verläufe über den Versuchszeitraum hinweg. Dennoch betrug der Anteil an stationär behandelten ungeimpften Rheumapatienten 15 Prozent. Dem gegenüber mussten aber nur 8 Prozent der zweifach geimpften und 3 Prozent der dreifach geimpften Rheumapatienten stationär behandelt werden.

Booster-Impfung sinnvoll

„Das Ergebnis der Studie untermauert die Empfehlung der DGRh hinsichtlich der Booster-Impfung“, so Hasseli. Die konsequente Impfung bliebe damit auch für Menschen mit Rheuma der wichtigste Schutz vor einem schweren Verlauf. „Ähnlich wie in der Allgemeinbevölkerung zeigt sich, dass die Booster-Impfung das Risiko für schwere Verläufe auch bei Rheumapatient:innen deutlich reduziert“, sagt Professor Dr. Christof Specker, Präsident der DGRh aus Essen und ebenfalls Mitglied der Kommission.

„Als Fazit der Arbeit können wir ableiten, dass die Booster-Impfung in dieser Gruppe an Rheumapatient:innen mit einem signifikanten Rückgang der Sterblichkeit bei Coronainfektionen assoziiert war“, betont der Sprecher der Kommission, Professor Dr. Hendrik Schulze-Koops aus München. Bei ungeimpften Rheumapatient:innen oder solchen, die aufgrund ihrer Erkrankung oder bestimmter Therapien keinen adäquaten Impfschutz ausgebildet haben, sollte der Einsatz von antiviralen Medikamenten bei Auftreten einer Coronainfektion in Erwägung gezogen werden, empfiehlt die DGRh.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Lesen Sie auch
Mehr zum Thema
Hormonhaushalt im Gleichgewicht
Eisbaden: Gesundheits-Booster für Frauen
Novo Nordisk veröffentlicht Studienergebnisse
CagriSema: Enttäuschende Ergebnisse für Ozempic-Nachfolger
Mehr aus Ressort
Pankreatitis als Nebenwirkung
Mounjaro: Tod nach Abnehmspritze
Produktion wird eingestellt
Aus für Fumaderm

APOTHEKE ADHOC Debatte