Nebenwirkung oder Krankheit? Wie viel Medikation braucht eine Rheumapatient und welche Nebenwirkungen können unter der individuellen Therapie auftreten? Es gilt, die persönliche Dosis zu finden.
Wird eine rheumatische Erkrankung medikamentös gut behandelt, hat der Patient idealerweise keine Beschwerden. Manchmal taucht dann der Wunsch auf, die Mittel abzusetzen. Besser sei es aber, die Dosis zunächst in Absprache mit dem Arzt etwas zu reduzieren, erklärt die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Krankheit wieder aufflammt, ist dann geringer als bei einem kompletten Weglassen aller Medikamente.
Für die Frage, wie viel Medikation ein Patient mit Rheuma braucht, sei generell sein subjektives Empfinden entscheidend. Was schränkt ihn mehr ein: die Erkrankung oder Nebenwirkungen wie Magenbeschwerden und Hautprobleme? Weniger Medikamente bringen in der Regel weniger Nebenwirkungen mit sich – das Absenken der Dosis erhöht aber das Risiko für stärkere Entzündungen.
Eine Reduzierung der Dosis kommt meist dann infrage, wenn der Patient seit sechs Monaten keine Beschwerden mehr hat, erläutern die Rheumatologen.
Zur Behandlung von Rheuma werden unter anderem Basismedikamente eingesetzt, die Einfluss auf den Krankheitsverlauf nehmen und die Symptome verbessern können. Zu den Disease Modifying Anti-Rheumatic Drugs (DMARD) zählen Humira (Adalimumab, Abbvie), Enbrel (Etanercept, Pfizer), Simponi (Golimumab, MSD), Remicade (Infliximab, MSD), MabThera (Rituximab, Roche) sowie Methotrexat und Leflunomid. Als unerwünschte Arzneimittelwirkungen können Infektionen der Atemwege, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erhöhung der Leberenzyme oder eine Blutdruckerhöhung auftreten.
Zur symptomatischen Therapie kommen nicht-steroidale-Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen, Diclofenac und selektive Inhibitoren der Cyclooxigenase (COX) 2. Zu den häufigen Nebenwirkungen zählen gastrointestinale Störungen, Flüssigkeitsretention und Hypertonie. Außerdem können renale und hepatische Arzneimittelwirkungen auftreten.
In Ausnahmefällen können auch Opioide gegen die Schmerzen der Rheumatoiden Arthritis verordnet werden. Während der Behandlung sind Verstopfung, Übelkeit, Verwirrtheit, Schläfrigkeit und Schwindel möglich.
APOTHEKE ADHOC Debatte