Removab gegen maligne Aszites

Die Europäische Kommission hat dem Pharmahersteller Fresenius Biotech die europaweite Zulassung für Removab (Catumaxomab) zur Behandlung von malignem Aszites erteilt. Removab sei das erste Arzneimittel zur Behandlung der durch Tumorzellen ausgelösten Ansammlung von Flüssigkeit in der Bauchhöhle weltweit, teilte das Unternehmen mit. Der von der Firma Trion entwickelte trifunktionale Antikörper werde innerhalb der kommenden Wochen zunächst im deutschen Markt und anschließend in weiteren europäischen Ländern eingeführt, kündigte Fresenius an.

Maligner Aszites tritt den Angaben zufolge insbesondere in fortgeschrittenen Stadien bei Eierstock-, Bauchspeicheldrüsen- und Magenkrebs auf. Die Häufigkeit liegt bei 20 bis 50 Prozent. Die Besiedlung der Bauchhöhle mit Tumorzellen führt zu einer Ansammlung von Flüssigkeit und ist mit einer ungünstigen Prognose für den Patienten verbunden. Die häufigste Behandlungsmethode ist die Punktion der Bauchhöhle, die in der Regel im Abstand von ein bis zwei Wochen wiederholt werden muss.

Removab zerstöre die Krebszellen in der Bauchhöhle, indem es die Immunreaktion gegen die Tumorzellen verstärke, teilte Fresenius mit. Das Wirkprinzip von Removab beruhe auf der gleichzeitigen Bindung an Karzinomzellen, T-Lymphozyten und an andere Immuneffektorzellen wie Makrophagen, Monozyten, dendritische Zellen und natürliche Killerzellen. Durch die simultane Bindung stimulieren sich die Immunzellen gegenseitig, wodurch die Zerstörung der Krebszellen ermöglicht wird.

An der zulassungsrelevanten Studie nahmen 258 Patienten mit malignem Aszites aufgrund verschiedener Tumorerkrankungen teil. Die Removab-Behandlung umfasste eine Punktion der Bauchhöhle mit Ablassen der Aszitesflüssigkeit gefolgt von vier intraperitonealen Catumaxomab-Infusionen. Die Kontrollgruppe wurde durch alleinige Punktion und Ablassen der Flüssigkeit therapiert. Die mit Removab behandelten Patienten überlebten 46 Tage punktionsfrei, während die Kontrollgruppe nur 11 Tage ohne einen Eingriff auskam.