Antipsoriatika

Raptiva vor dem Aus

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Das Antipsoriatikum Raptiva (Efalizumab) des Darmstädter Pharmaunternehmens Merck steht kurz vor dem Aus: Die Europäische Arzneimittelagentur EMEA empfiehlt das Ruhen der Zulassung. Das Nutzen-Risiko-Profil des Medikaments sei nicht länger als günstig einzustufen, teilt die Behörde mit. Zu dieser Einschätzung kam die EMEA nach Fällen von progressiver mulifokaler Leukenzephalopathie (PML) sowie anderer schwerwiegender unerwünschter Arzneimittelwirkungen, die nach der Anwendung von Efalizumab berichtet wurden.

Efalizumab ist ein rekombinanter monoklonaler Antikörper. Seine Wirksamkeit gegen Psoriasis wird durch Hemmung der Migration und Aktivierung von T-Zellen erklärt. Raptiva wurde 2004 europaweit zur Behandlung erwachsenen Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis vulgaris vom Plaque-Typ zugelassen.

Merck hatte deutsche Patienten bereits Anfang Oktober aufgefordert, Nutzen und Risiken von Raptiva mit ihrem Arzt zu besprechen, nachdem ein Patient in den USA an PML erkrankt war. In Deutschland wird das Medikament von der Merck-Sparte Serono vertrieben. Die EU-Kommission muss nun über das Ruhen der Zulassung entscheiden.

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