Bei Bluthochdruck ist die Kombinationstherapie mit verschiedenen Wirkstoffen aus der Gruppe der Antihypertensiva gängige Praxis. Viele Wirkstoffe sind schon in Kombination auf dem Markt, ab sofort auch Ramipril und Bisoprolol.
In Deutschland hat laut Daten aus der „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland“ (DEGS1) des Robert Koch-Instituts jeder dritte Erwachsene einen Bluthochdruck, demnach leiden sogar drei Viertel der 70- bis 79-Jährigen an einer Hypertonie. Die medikamentöse Therapie besteht dabei oft aus der Gabe mehrerer Antihypertensiva, darunter zum Beispiel Betablocker, ACE-Hemmer, Diuretika, Calciumantagonisten, AT1-Rezeptorantagonisten. In der Leitlinie der European Society of Cardiology (ESC) wird meist schon initial die Gabe mehrerer Wirkstoffe empfohlen.
Für die Patient:innen bedeutet das häufig eine hohe Tablettenlast, die Lebensqualität kann eingeschränkt sein. Viele Wirkstoffe gibt es daher bereits in Kombination, um diese Last zu reduzieren und die Compliance zu verbessern – neuerdings auch Ramipril und Bisoprolol.
Ramiprolol heißt die neue Fixkombination aus dem Hause Aristo: Darin sind der ACE-Hemmer Ramipril und der Betablocker Bisoprolol in einer Kapsel kombiniert. „Unsere Marktanalyse ergab, dass es eine hohe Rate Co-Verschreibungen der beiden Wirkstoffe Ramipril und Bisoprolol gibt und die Monosubstanzen in ihrer jeweiligen Substanzklasse der Antihypertensiva die meistverordneten Wirkstoffe sind“, so eine Sprecherin des Unternehmens.
Ramiprolol wird in sechs verschiedenen Wirkstärken verfügbar sein:
Ab 15. März wird die 100er-Packung im Markt verfügbar sein, die kleine Packung mit 30 Tabletten soll demnach im Laufe des zweiten Quartals folgen. Preislich liegen die N3-Packungen zwischen 45 und 56 Euro, eine N1 kostet zwischen 23 und 27 Euro. Arzneimittel mit den einzelnen Wirkstoffen kosten jeweils etwa 12 bis 14 Euro, die Unterschiede zwischen den verschiedenen Packungsgrößen sind dabei marginal.
Allerdings ist die Einnahme von Ramiprolol laut Fachinformation nur in indiziert „bei erwachsenen Patienten, die mit den beiden Wirkstoffen in derselben Dosierung ausreichend eingestellt sind“. Zu Beginn kommt also definitiv eine Umstellung auf die Patient:innen zu, die auch in den Apotheken zum Beratungsthema werden wird.
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