Vor allem bei Reisen in tropische und subtropische Gebiete sind Schutzimpfungen wichtig. Gegen das Denguefieber steht in der EU vom Hersteller Takeda in dieser Saison erstmals ein Vakzin zur Prophylaxe der von Mücken übertragbaren Erkrankung zur Verfügung.
Im November hatte der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) die Zulassungsempfehlung für den Impfstoff-Kandidaten von Takeda ausgesprochen. Schließlich gab die EMA grünes Licht für die Zulassung. Damit steht erstmals eine Schutzimpfung gegen das Denguefieber zur Verfügung, um Reisende vor einer Erkrankung zu schützen.
Zuvor wurde von der EMA nur ein Impfstoff gegen das Denguefieber zugelassen: Dengvaxia von Sanofi darf jedoch nur in Endemiegebieten und bei Personen zwischen 9 und 45 Jahren eingesetzt werden, die zuvor eine laborbestätigte Infektion mit dem Dengue-Virus durchgemacht haben. Das neue Vakzin Qdenga von Takeda soll hier einen Vorteil bieten: Es kann bereits bei Kleinkindern ab vier Jahren und auch bei Menschen über 45 Jahren eingesetzt werden und vor der Infektionskrankheit schützen.
Konkret handelt es sich beim Impfstoff von Takeda um einen tetravalenten, attenuierten Lebendimpfstoff. Er richtet sich gegen die Serotypen 1, 2, 3 und 4 des Dengue-Virus. Die EMA stützt sich auf die Zulassungsstudien des Vakzins: Insgesamt wurde es in 19 klinischen Studien an mehr als 28.000 Menschen untersucht. Die Altersspanne lag zwischen 15 Monaten und 60 Jahren. Die Proband:innen stammten aus endemischen und nicht endemischen Gebieten. Es zeigte sich, dass der Impfstoff-Kandidat schwere Erkrankungen und Hospitalisierungen verhindern konnte.
Für Reisende in tropische und subtropische Gebiete kann die Impfung ein wertvoller Schutz sein. Denn die Zahl der Infizierten ist in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch angestiegen. Noch ist Dengue vor allem in Ländern entlang des Äquators verbreitet. Expert:innen rechnen allerdings bedingt durch die Klimaerwärmung auch in Europa mit einer verstärkten Ansiedlung der asiatischen Tigermücke.
Bei schweren Verläufen sind auch Beschwerden wie anhaltendes (blutiges) Erbrechen, Zahnfleischbluten, Blutungen unter der Haut, Atembeschwerden, erhöhter Puls, Schläfrigkeit oder Bewusstlosigkeit möglich.
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