Das über Schafe oder Zeckenkot übertragene Q-Fieber tritt in Deutschland wesentlich häufiger auf als früher. Nach Angaben des Berliner Robert Koch-Instituts haben sich die Zahlen der gemeldeten Fälle in den vergangenen fünf Jahren mehr als verdoppelt. Von Januar bis Mai 2008 sei mit 170 Fällen nun die höchste Q-Fieber- Aktivität seit 2003 zu verzeichnen, teilte das RKI in seinem Bulletin mit. Q-Fieber kann grippeähnliche Symptome auslösen, in schweren Fälle auch Lungenentzündungen. Infizierte Schwangere haben ein Fehl- und Frühgeburtsrisiko.
Die meisten Infektionen gibt es laut RKI in Bayern, Baden- Württemberg und Hessen. Doch auch von der Ostseeküste, aus Niedersachsen oder aus Berlin wurden Erkrankte gemeldet. Waren vor fünf Jahren erst 16 Stadt- und Landkreise betroffen, sind es nun 34.
Der Name Q-Fieber ist vom australischen Queensland abgeleitet. Die Infektion ist auch unter dem Begriff „Balkan-Grippe“ bekannt. Das Fieber wird von dem Bakterium Coxiella burnetii ausgelöst, das von Tieren auf den Menschen übertragen werden kann. In Deutschland sind vor allem Schafe und Zecken Träger des Erregers. Er kann sich, beispielsweise über den Kot der Auwaldzecke, auch im Heu oder im Staub festsetzen. Das Einatmen aufgewirbelter Flocken reicht für eine Infektion aus. Gefährdet sind auch Menschen, die engen Kontakt zu Schafen haben. Infektionen bei Nutztieren sollten deshalb rechtzeitig erkannt werden.
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