Schizophrenie könnte möglicherweise durch eine gestörte Übertragung des Neurotransmitters Glutamat ausgelöst werden. Forscher der Magdeburger Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie und des Instituts für Experimentelle Immunologie in Lübeck haben entsprechende Studienergebnisse in der Fachzeitschrift „Jama Psychiatrie“ veröffentlicht.
Die Wissenschaftler hatten Blutproben von 459 Menschen untersucht. Die Probanden unterschieden sich dabei in ihrem Krankheitsbild: Einige litten an akuter Schizophrenie oder Depression, einige hatten eine Borderline-Persönlichkeitsstörung. Ein weiterer Teil der Probanden wies keine psychischen Auffälligkeiten auf. Die Forscher untersuchten das Blut der Studienteilnehmer auf Proteine, die gegen den Glutamatrezeptor wirken.
Bei 10 Prozent der Schizophrenie-Patienten fanden die Forscher entzündliche Antikörper gegen den NMDA-Glutamat-Rezeptor. In den Kontrollgruppen traten diese deutlich seltener oder gar nicht auf.
Die Wissenschaftler erhoffen sich nun neue Behandlungsoptionen für Schizophrenie-Patienten. Demnach könnten entzündungshemmende Arzneimittel wie Kortisone oder Immunglobuline als mögliche Therapie untersucht werden.
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