Hautkrankheiten

Psoriasis durch Gendefekte APOTHEKE ADHOC, 03.02.2009 08:07 Uhr

Berlin - 

Die Hautkrankheit Psoriasis kann einer deutsch-amerikanischen Studie zufolge durch eine Reihe von Gendefekten verursacht werden. Erbanlagen aus der Interleukin-Gruppe, insbesondere das IL-23 sowie Überträgermoleküle für den Tumornekrose-Faktor (TNF-alpha) erwiesen sich bei untersuchten Psoriasis-Patienten als verändert, schreiben Forscher der Universitäten Kiel und Michigan in der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins „Nature Genetics“. Bisher war vor allem ein Gendefekte im humanen Leukozytenantigen-System als Ursache bekannt.

Im Rahmen eines Genomforschungsverbundes hatten die Wissenschaftler die Gene von über 6.400 Psoriasis-Patienten mit denen von über 5.000 gesunden Menschen verglichen. „Wir wissen jetzt, welche zusätzlichen Gene bei der Schuppenflechte eine Rolle spielen, nun gilt es, die verantwortlichen Mutationen zu identifizieren und ihren Einfluss bei der Krankheitsentstehung zu verstehen“, sagte Dr. Andreas Rüther vom Institut für klinische Molekularbiologie der Universität Kiel.

Obwohl eine Behebung der genetischen Veränderungen, zum Beispiel im Sinne einer Gentherapie, derzeit kein Thema sei, bedeute die Entdeckung einen weiteren Schritt in Richtung zielgerichteter Therapie. „Können wir die molekularen Veränderungen exakt festlegen, so kann man Wirkstoffe 'bauen', um gezielt diese Veränderungen zu beeinflussen", sagte Dr. Michael Weichenthal, Dermatologe am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein.

In Deutschland sind etwa 1,6 Millionen Menschen von Schuppenflechte betroffen. Die Krankheit ist zu einem großen Anteil erblich bedingt, kann aber durch verschiedene Umweltfaktoren ausgelöst werden, wie beispielsweise Infektionen, psychischen Stress oder Medikamente. In 70 bis 80 Prozent der Fälle ist nur die Haut betroffen, die Krankheit kann sich aber auch auf die Gelenke und Nägel ausbreiten.