Hautkrankheiten

Psoriasis durch Bier

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Schon lange steht Alkohol in Verdacht, die Entstehung von Schuppenflechte zu fördern beziehungsweise die Symptome im Falle einer Erkrankung zu verschlimmern. Eine neue Studie zeigt nun, dass scheinbar nicht der Alkohol selbst die Hautkrankheit beeinflusst. Nach Untersuchungen von US-Wissenschaftlern der Universität Harvard erhöht zwar der Konsum von Bier das Risiko, Psoriasis zu entwickeln. Andere Alkoholika wie Weine, hochprozentige Getränke oder sogar Leichtbiere dagegen nicht.

Für die Analyse, deren Ergebnisse im Fachmagazin „Archives of Dermatology“ erschienen sind, werteten die Forscher Daten einer Gesundheitsstudie mit knapp 83.000 Krankenschwestern aus. Die Frauen waren zum Starttermin im Jahr 1991 zwischen 27 und 44 Jahre alt.

1150 der Teilnehmerinnen entwickelten bis zum Jahr 2005 eine Schuppenflechte. Bei Frauen, die mehr als zwei Gläser Alkohol pro Woche tranken, erhöhte sich das Psoriasis-Risiko um 72 Prozent im Vergleich zu abstinenten Frauen.

Differenziert nach der Art der Getränke errechneten die Wissenschaftler ein um 80 Prozent höheres Risiko, wenn mehr als fünf Bier pro Woche konsumiert wurden. Bei Teilnehmerinnen mit bestätigter Erkrankung war das Risiko sogar mehr als doppelt so hoch. Im Gegensatz dazu wurde bei anderen alkoholischen Getränken kein statistischer Zusammenhang festgestellt.

Weil nur normales Bier das Psoriasis-Risiko erhöhte, vermuten die Forscher, dass nicht-alkoholische Bestandteile einen Einfluss auf die Erkrankung haben könnten. In der Regel werde Gerste zum Bierbrauen eingesetzt. Das Getreide enthalte Gluten, worauf einige Schuppenflechte-Patienten empfindlich reagieren können, so die Forscher. In Bieren mit geringerem Alkoholgehalt sei der Gerstenanteil dagegen wesentlich niedriger.

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